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Lauda beschleunigt Flottenausbau

Ryanair CEO Micheal O'Leary
Ryanair CEO Micheal O'Leary, © Ryanair

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WIEN - Lauda nutzt günstige Leasingraten für vormalige Thomas Cook-Flieger und stockt Flotte, Personal und Netz auf ihrer Heimatbasis Wien erneut kräftig auf. Die Airline braucht Größe, um aus der Verlustzone zu fliegen - das Ergebnisziel für 2019 wird Lauda deutlich verfehlen.

Gegenüber 2019 wird die Ryanair-Tochter ihr Angebot ab Wien zum Sommer 2020 auf 86 Routen verdreifachen, erklärte Ryanair-Chef Michael O'Leary. Mit drei weiteren Maschinen aus Thomas Cook-Beständen erhöht sich der Flottenbestand von Lauda am Standort Wien auf 19 Maschinen.

Kräftig aufgestockt - von vier auf elf Flugzeuge - wird auch die Balearen-Basis Palma. Mit drei Maschinen in Stuttgart und sieben in Düsseldorf wächst die Lauda-Flotte insgesamt von 23 auf 36 Airbus A320. Inklusive vier geleaster Boeing 737-800 der Muttergesellschaft geht Lauda sogar mit 39 Maschinen in die nächste Sommersaison.

Nach drei Millionen Passagieren im ersten Rumpfjahr (2018) rechnet Lauda für dieses Jahr mit 6,5 Millionen. Mit den drei zusätzlichen A320 hob Lauda für 2020 die Prognose inzwischen von neun auf zehn Millionen Passagiere an.

Nach Anfangsverlusten von 125 Millionen Euro im ersten Rumpfjahr rechnet Lauda dieses Jahr mit rund 75 Millionen Euro Verlust - 25 Millionen Euro mehr, als eigentlich maximal einkalkuliert waren. Die Gewinnschwelle liege bei einer Skalengröße von 10 Millionen Passagieren, sagte O'Leary. Vom Start weg habe Lauda eine Auslastung von 96 Prozent erreicht.

In spätestens fünf Jahren soll Lauda nach dem Willen der Muttergesellschaft Österreichs größte Airline sein und Austrian Airlines auf die Plätze verweisen. Die Lufthansa-Tochter will gegenhalten.

Zufrieden zeigte sich der Chef der Ryanair-Gruppe auch mit den im Sommer ausverhandelten Effizienzverbesserungen. Nach Rückgabe der ersten neun von Lufthansa geleasten ehemaligen Air Berlin-Jets konnte Lauda inzwischen die monatlichen Leasingraten von über 400.000 Euro auf unter 200.000 Euro mehr als halbieren.

Streit um Crewlink

Die heftigen Reaktionen der Gewerkschaft vida zur Auslagerung neuer Personalverträge an die irische Crewlink mit einem Einstiegsgehalt von netto 959 Euro wiegelt O'Leary als "Missverständnis auf Grund schlechter Englischkenntnisse" ab.

Die Crewlink-Gehälter würden 1:1 dem Kollektivvertrag der Lauda entsprechen. Demnach soll der Jahresbezug für Junior-Flugbegleiter im Schnitt 29.152 Euro (brutto) betragen, Zulagen allerdings bereits eingerechnet. Außerdem gelte der Kollektivvertrag von Lauda auch für alle bei Crewlink angestellten Mitarbeiter.

Das Crewlink-Modell basiere vor allem auf flexiblen Einsatzorten, zum Beispiel bei Verlegung von Maschinen auf eine andere Basis. Je nach Praxis und Eignung können Crewlink-Mitarbeiter zu einem späteren Zeitpunkt dann auch zu Lauda wechseln, erklärte der Ryanair-Chef.

Hart bleibt O'Leary zu der jüngsten Neuwahl des Betriebsrats. Die Wahl einer Vorsitzenden, die gar nicht mehr im Unternehmen beschäftigt sei, könne man nur "ignorieren", meinte O'Leary.
© aero.at | Abb.: Laudamotion GmbH | 25.10.2019 08:07

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Beitrag vom 25.10.2019 - 09:38 Uhr
Jeder Passagier der mit Lauda, Ryanair und Konsorten fliegt sollte sich Gedanken machen was er da tut. Ich werde als Passagier niemals diese moderne Sklaverei unterstützen. Das eigene Handeln und Bewusstsein für Verantwortung und Nachhaltigkeit sollte jeder selber hinterfragen. Der Einzelne trägt zum Wohl der Gesellschaft bei. Egal ob ich Elektronik aus Fernost kaufe, ein Auto aus deutscher Produktion, Lebensmittel aus der Region oder Nahrungsmittel aus Massentierhaltung weil ich sie für 2 € beim Discounter bekomme. Diese gesellschaftliche Ignoranz wird irgendwann zurückschlagen.

Und jedem Mitarbeiter/in wünsche ich eine Alternative zu erhalten!
Beitrag vom 25.10.2019 - 09:08 Uhr
Zulagen allerdings bereits eingerechnet.

Mehr muss man dazu erst gar nicht schreiben...

Wenn man dieses Gesicht auf dem Foto sieht, bekommt man so richtig Lust die Fäuste zu ballen...


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