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Luftfahrtverbände schlossen eine aufkeimende "Flugscham" bei den Passagieren als Ursache des Rückgangs aus und verwiesen auf die schwache Konjunktur und spezifische Entwicklungen der Luftverkehrsbranche.
Die rückläufige Tendenz hatte laut DFS zur Jahresmitte eingesetzt. Vor allem an den kleineren Regionalflughäfen gingen die Zahlen der Starts und Landungen im Gesamtjahr mit minus 3,1 Prozent stark zurück. An den internationalen Verkehrsflughäfen stagnierten die Zahlen mit einem leichten Minus von 0,1 Prozent.
Auch die Zahl der Überflüge sank um 0,5 Prozent auf 1,29 Millionen. Auf Weisung der europäischen Luftraumkoordination Eurocontrol waren Flüge um den überlasteten deutschen Luftraum herum geleitet worden.
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) nannte die abgekühlte Weltwirtschaft, den rückläufigen Welthandel und die Handelskonflikte als mögliche Gründe. Außerdem seien die Insolvenzen der Fluggesellschaften Germania und Air Berlin zu nennen:
"Die Kapazität der Germania fehlte im Jahr 2019 gegenüber 2018 weitestgehend. Die Airlines, die das Programm der Air Berlin übernommen haben - und zunächst überproportional Kapazität aufgebaut haben -, haben im zweiten Halbjahr 2019 überschüssige Kapazität aus dem Markt genommen", erläuterte eine Sprecherin.
Der Flughafenverband ADV nannte zudem den anziehenden Ölpreis sowie das weiterhin gültige Startverbot für den Mittelstreckenjet Boeing 737 MAX als wichtige Gründe, dass die Gesellschaften ihr Angebot nicht wie gewohnt ausbauten.
Insbesondere der irische Billigflieger Ryanair konnte nicht wie geplant neue Verbindungen in den Markt bringen. Für das laufende Jahr zeichneten sich weitere Streichungen ab, auch weil sich in Deutschland die Tickets durch die angehobene Luftverkehrssteuer verteuerten und so die Nachfrage drückten.
Verkehrsreichster Tag im deutschen Luftraum war laut DFS im vergangenen Jahr der 4. Juli mit 11 012 Flügen, der somit knapp unter dem Rekord vom 7. September 2018 blieb. Damals waren 12 Flüge mehr gezählt worden.
© dpa | Abb.: DFS | 20.01.2020 12:49
Kommentare (3) Zur Startseite
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dass Sie offenbar keine Scham kennen, heisst ja nicht, dass es anderen auch so geht.
Der Begriff wurde von bestimmten, mit viel Sendungsbewußtsein ausgestatteten gesellschaftlichen Gruppen lanciert, ist aber vollkommen aus der Luft gegriffen. Es gibt keine Flugscham, wie es kein Perpetuum mobile gibt.
Man sollte die ganzen derzeitigen Hypes (XR, FfF, etc.) als das betrachten, was sie sind - ein Sturm im Wasserglas. Obwohl es mir manchmal wie „die Welle“ vorkommt... Aber in ein paar Jahren werden die dann Jugendlichen ein neues Objekt finden, gegen das sie im Zuge ihrer Abnabelung rebellieren, und der Klimahype wird total out sein.
Ich fand es einfach nur treffend, als ich vor kurzem davon las, wie ein Reporter eine Urlaubsreisende in vollem Ernst fragte, ob sie sich nicht schlecht fühle, in den Urlaub zu fliegen - ihre Antwort: Schon, aber ich habe Tabletten gegen die Flugangst. Willkommen in der realen Welt...