Entlassungen bei Norwegian
Älter als 7 Tage

"Eine kritische Zeit für die Luftfahrtindustrie"

Norwegian
Norwegian Boeing 787-8, © Norwegian, Creative Commons

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OSLO - Norwegian will aufgrund des Coronavirus-Ausbruchs Tausende Flüge streichen. Wegen der anhaltenden Situation um das neuartige Virus und der damit verbundenen gesunkenen Nachfrage wird der Konzern zwischen Mitte März und Mitte Juni schätzungsweise 3.000 Flüge absagen.

Das entspreche knapp 15 Prozent der Gesamtkapazität in der Zeit, teilte Norwegian am Dienstag mit.

Zugleich kündigte Norwegian vorübergehende Entlassungen für größere Teile seiner Belegschaft an, darunter Besatzungsmitglieder und andere Angestellte. Darüber stehe man mit den Gewerkschaften im Gespräch. Zahlen dazu nannte das Unternehmen nicht.

"Das ist eine kritische Zeit für die Luftfahrtindustrie, einschließlich uns bei Norwegian", sagte Unternehmenschef Jacob Schram. Die Behörden sollten unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um die finanzielle Belastung für Fluggesellschaften zu verringern und somit unter anderem Arbeitsplätze zu schützen.

Norwegian hat nicht erst seit dem Aufkommen des Coronavirus finanzielle Probleme. Ein rapider Vergrößerungskurs seit der Firmengründung 1993 hatte immer wieder hohe Kosten mit sich gebracht. Im vergangenen Jahr hatte die Fluglinie zudem erheblichen Ärger mit dem Boeing-Unglücksjet 737 MAX 8.

Die Norwegian-Aktie hatte in den vergangenen Tagen allerdings als Folge der Coronavirus-Krise immens an Wert verloren.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Norwegian | 10.03.2020 14:04

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Beitrag vom 10.03.2020 - 18:34 Uhr

Es bleibt ihnen eigentlich kaum etwas anderes übrig - wenn sie die konzerneigene Airline über die Klinge springen lassen, gibt es keinen mehr, der ihre Urlauber oder Kreuzfahrtgäste fliegt - bzw. wenn, dann zu astronomischen Preisen...

ICh wollte eher darauf hinaus, dass wenn das länger so bleibt und die Mobilität dermaßen eingeschränkt wird und bleibt, dann muss TUI am Ende aufpassen, dass es ihnen nicht wie einer Thomas Cook ergeht.

Letztendlich kann man nur hoffen, dass die Firmen genug Polster an finanziellen Mittel haben. Alle, die alles knapp auf Kante geplant haben, die werden in den nächsten Wochen/Monaten arge Probleme bekommen.
Beitrag vom 10.03.2020 - 18:31 Uhr

Die Frage ist, ob Tui in der Lage sein wird, eine Tuifly mit durchzuschleppen. Denn wenn die Reisen weiter so eingeschränkt werden, dann wird ein Tourismuskonzern wie Tui auch ganz schnell ernste Probleme bekommen.

Es bleibt ihnen eigentlich kaum etwas anderes übrig - wenn sie die konzerneigene Airline über die Klinge springen lassen, gibt es keinen mehr, der ihre Urlauber oder Kreuzfahrtgäste fliegt - bzw. wenn, dann zu astronomischen Preisen...
Beitrag vom 10.03.2020 - 17:40 Uhr
Bei Norwegian wundert man sich ohnehin, daß sie es geschafft haben, immer noch da zu sein. Die derzeitige Krise könnte daher sehr ernst für die Airline werden.

Überhaupt wird es bedauerlicherweise eine Konsolidierung geben, die umso drastischer ausfallen wird, je länger und dramatischer der umlaufende Virus von den Medien gehyped wird.

Condor und mit ihnen LOT, kleinere Carrier wie Sundair und einige mehr sehe ich gefährdet. Übrigbleiben, wenn auch ordentlich gerupft, werden Lufthansa, die Billigheimer Easyjet und Ryanair sowie TUIfly (die am Tropf der Mutter TUI durch die Krise geschleift werden dürften, weil sie von ihr dringend gebraucht werden).
So wie es aktuell aussieht werden möglichwerweise auch einige Schwergewichte auf der Strecke bleiben, wie Korean, Asiana, Cathay, Norwegian, SAS, TAP, Virgin... das sind nur die, deren Daten gerade beleuchtet werden.

Virgin wird wohl schon früher die A340-600 ausflotten, da hat Corona den Prozess beschleunigt.


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