Abgestellt in Gatwick
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Virgin Atlantic schickt A340-600 in Rente

Virgin Atlantic Airbus A340-600
Virgin Atlantic Airbus A340-600, © Ingo Lang

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LONDON - Zuletzt profitierten sie noch von den Triebwerksproblemen der neuen Dreamliner, nun aber ist die Zeit für die letzten Airbus A340-600 von Virgin Atlantic abgelaufen. Am 8. März ging die aktive Ära der langen Vierstrahler bei Virgin aller Voraussicht nach zu Ende.

Eine offizielle Bestätigung von Virgin steht zwar noch aus, jedoch scheint es angesichts der aktuellen Lage äußerst unwahrscheinlich, dass eine der zuletzt drei verbliebenen A340-600 wieder in den aktiven Dienst bei Virgin zurückkehrt.

Flug VS412 von Lagos in Nigeria nach London-Heathrow am 8. März dürfte deshalb der mutmaßlich letzte kommerzielle Flug einer A340-600 in Virgin-Farben gewesen sein.

Die 2006 an Virgin gelieferte G-VFIT mit dem Taufnamen "Dancing Queen" setzte am Sonntagnachmittag um 16.38 Uhr Ortszeit in Heathrow auf - 17 Minuten früher als geplant. Während sie tags darauf ferry weiter nach Gatwick flog und sich seither nicht mehr bewegte, stellte Virgin das Routing nach Lagos ab 9. März auf die zweistrahlige A330 um.

Abgestellt in Gatwick

Ursprünglich hätten die A340-600 bei Virgin bereits Ende Oktober der weniger durstigen Boeing 787 Platz machen sollen. Da Virgin seine Dreamliner wegen Problemen mit deren Trent 1000-Turbofans aber nicht in vollem Umfang einsetzen konnte, wurde das Aus der A340-600 immer wieder verschoben, zuletzt auf Ende Mai.

Mit Hereinbrechen der Corona-Krise über die zivile Luftfahrt aber haben sich auch bei Virgin die Vorzeichen geändert - und für die A340-600 gibt es in der Flotte keinen Platz mehr. Deshalb ziehen die Briten ihre letzten drei Exemplare nun wohl vorzeitig aus dem Verkehr.

Neben der knapp 14 Jahre alten "Dancing Queen" betrifft das die Schwestermaschinen G-VNAP "Sleeping Beauty Rejuvenated" mit Baujahr 2005 und G-VWIN "Lady Luck" (Baujahr 2006). Erstere steht bereits seit dem 15. Februar in Gatwick, "Lady Luck" seit dem 7. März.

A340-600 wird zur Rarität am Himmel

Virgin Atlantic flog die A340 in den Varianten -300 und -600 und erhielt die erste A340-300 bereits 1993. Im Juli 2002 stieß die erste von insgesamt 16 größeren A340-600 hinzu.

Die letzte A340-300 verließ die Flotte im Jahr 2015. Mit der Ausmusterung der letzten drei A340-600, deren weiteres Schicksal noch ungewiss ist, bleiben in Europa lediglich drei Fluggesellschaften als Betreiber des eleganten Vierstrahlers A340-600 übrig: Lufthansa, Iberia und Plus Ultra aus Spanien.

Weltweit setzen außerdem noch South African, die iranische Mahan Air und die saudische Charter-Airline Sky Prime die A340-600 kommerziell ein. Azerbaijan Airlines betreibt ein Exemplar als VIP-Flugzeug für die Regierung.
© FLUG REVUE - PZ | Abb.: Ingo Lang | 11.03.2020 08:27

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Beitrag vom 11.03.2020 - 17:42 Uhr
Auch die LH Group Gesellschaften Swiss und Edelweiss betreiben noch A340, allerdings die Version 300. Jene von Swiss wurden gerade erst von den Elbe Flugwerken renoviert. Die von Edelweiss wurden vor ein paar Jahren modernisiert, sind also in gutem Zustand.
Beitrag vom 11.03.2020 - 11:27 Uhr
Wenn die Buchungszahlen wieder anziehen, haben Sie sicherlich Recht.
Ich weiss aber nicht, inwieweit auch Virgin Fuel hedging betreibt, da werden sie sicherlich noch höhere Preise zahlen müssen, als es jetzt möglich wäre.
Das wird auch die LH betreffen, die ja einen grossen Teil des Fuel hedgt, also auch jetzt noch Preise zahlen muss die evt vor einem Jahr verlangt wurden.
Sicherlich wird man jetzt zum aktuellen Preis einkaufen, um in den nächsten Jahren dann billig zu fliegen.
Für mich ein Grund jetzt in Airline Aktien zu investieren!
Beitrag vom 11.03.2020 - 11:15 Uhr
Das erscheint mir zu schnell! Gerade jetzt sichern sich die Airlines treibstoffpreise bei diesem historischen Ölpreistief! Wenn man für 34USD einkaufen kann, dann sind die abgeschriebenen A340 nicht zwangsläufig teurer zu betreiben als die noch abzuzahlenden Neuzugänge.


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