Covid-19-Krise
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London hadert mit Staatshilfen für Airlines

Easyjet
Easyjet, © Easyjet

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LONDON - Easyjet stellt den Flugbetrieb ein, Virgin Atlantic braucht Staatshilfe - auch für britische Airline wird Covid-19 zum finanziellen Stresstest. Die Regierung findet keine klare Antwort auf die Frage, unter welchen Voraussetzungen Airlines mit staatlichem Beistand rechnen können.

Easyjet lässt ab Montag alle Flugzeuge am Boden. "Durch die Stillegung der Flotte werden erhebliche Kosten eingespart", sagte eine Sprecherin. "Zum jetzigen Zeitpunkt können keine Aussagen über das Datum für die Wiederaufnahme der kommerziellen Flüge getroffen werden."

Die britische Luftfahrt fällt in die Corona-Starre. "Durch das Ende der Rückholflüge wird das Verkehrsaufkommen mit Sicherheit weiter zurückgehen", sagte der Chef der britischen Flugsicherung NATS Martin Rolfe letzte Woche in London - als der Sektor bereits einen Einbruch um 77 Prozent verzeichnete.

Die Krise bringt Airlines zunehmend in Bedrängnis, zumal die britische Regierung in Sachen Staatshilfen einen Schlingerkurs fährt. Nach Informationen der "Financial Times" wird Virgin Atlantic in Kürze Kredite und Kreditgarantien im Umfang von mehreren Hundert Millionen Pfund bei der Regierung beantragen.

Keine klare Linie in der Krise

Doch während die Vereinigten Staaten einen milliardenschweren Rettungsschirm über ihre Flugkonzerne spannen, pocht der britische Finanzminister Rishi Sunak auf Selbsthilfe.

Großbritannien werde Kredite für Airlines erst in Betracht ziehen, wenn alle anderen Möglichkeiten der Finanzierung erschöpft seinen, schrieb Sunak den Airlines.


Easyjet hat nach eigenen Angaben 1,6 Milliarden Pfund auf der hohen Kante und Kreditlinien noch nicht vollständig ausgeschöpft. Branchenriese IAG verfügt nach eigenen Angaben über eine wetterfeste Bilanz und 9,3 Milliarden Euro Barmittel.

Kleinere Airlines haben weitaus weniger Puffer. Nach Informationen der "Financial Times" werden auch die britischen Regionalflieger Loganair und Eastern Airways Staatshilfe beantragen.

Ende vergangener Woche machte Premier Minister Boris Johnson der gebeutelten Branche zumindest Hoffnung auf ein Rettungspaket. "Wir werden ganz sicher keinen Sektor fallen lassen", sagte Johnson. "Hinsichtlich der Luftfahrt werden wir alles tun, was in unserer Macht liegt."
© aero.de | Abb.: Heathrow Airport, Großbild: Easyjet | 30.03.2020 09:20

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Beitrag vom 30.03.2020 - 14:20 Uhr
Schade, daß Flybe nicht noch etwas durchgehalten hat.


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