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Rolls-Royce kappt Triebwerksproduktion

Rolls-Royce in Dahlewitz
Rolls-Royce in Dahlewitz, © Rolls-Royce plc

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LONDON - Der Einbruch des Luftverkehrs in der Corona-Krise zwingt den britischen Triebwerksbauer Rolls-Royce zu einer harten Kürzung der Produktion.

Im laufenden Jahr werde man voraussichtlich nur 250 statt 450 Triebwerke an die Kunden ausliefern und damit 44 Prozent weniger als bisher geplant, teilte Rolls-Royce am Donnerstag vor seiner Hauptversammlung in London mit.

Konzernchef Warren East will jetzt noch stärker die Kosten senken und statt 750 Millionen britischen Pfund in diesem Jahr rund eine Milliarde Pfund (1,15 Mrd Euro) sparen.

"Wir müssen schwierige, aber notwendige Entscheidungen treffen, um sicherzustellen, dass der Konzern aus dieser Phase mit einer angemessenen Kostenbasis herauskommt", sagte East. Man müsse sich auf einen kleineren Luftfahrtmarkt einstellen, der sich möglicherweise erst in einigen Jahren erhole.

Der Einbruch des weltweiten Luftverkehrs und die Notlage vieler Airlines droht den Konzern noch stärker zu treffen als andere Triebwerkshersteller wie General Electric, Safran, Pratt & Whitney und die deutsche MTU.

Denn im Gegensatz zu den Rivalen hat sich Rolls-Royce aus dem Triebwerksbau mit Kurz- und Mittelstreckenjets zurückgezogen und sich auf Antriebe für Großraumflugzeuge von Boeing und Airbus verlegt, die auf Langstreckenverbindungen von Kontinent zu Kontinent zum Einsatz kommen.

Viele Airline-Manager und die großen Flugzeughersteller Boeing und Airbus erwarten, dass sich das Geschäft mit Fernflügen als letztes von der Krise erholt. Auch sie haben ihre Produktionspläne infolge der Krise gekappt - und zwar besonders stark bei den Großraumjets, deren Antriebe oft von Rolls-Royce stammen.

Eine Erholung des Passagierverkehrs dürfte mit Kurz- und Mittelstreckenflügen starten und sich über mehrere Jahre hinziehen, schätzen Experten.
© dpa-AFX, aero.de | 07.05.2020 11:56


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