CEO gesucht
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Wer führt TAP aus der Krise?

TAP Air Portugal Airbus A321LR
TAP Air Portugal Airbus A321LR, © TAP

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LISSABON - Belastbare Führungskraft mit diplomatischem Geschick und strategischem Denkvermögen gesucht: nach der Ankündigung der portugiesischen Regierung, TAP Air Portugal zu 72,5 Prozent zu übernehmen, steht die Airline ohne CEO da. Wer den Job antritt, braucht starke Nerven.

Denn entweder muss es gelingen, die staatlichen Krisenkredite in Höhe von 1,2 Milliarden Euro innerhalb von sechs Monaten zurückzubezahlen oder in der selben Zeit einen Umstrukturierungsplan vorzulegen, der die EU-Wettbewerbshüter von der langfristigen Überlebensfähigkeit der Airline überzeugt.

In keinem Fall werden Airline und Mitarbeiter um eine Neuausrichtung herumkommen. Denn die TAP schlitterte bereits verschuldet in die Covid-19-Krise - letztere vergrößerte den Verlust von 107 Millionen Euro im ersten Quartal 2019 auf 395 Millionen Euro im ersten Quartal 2020.

Unstimmigkeiten zwischen der Regierung und dem vormaligen Mehrheitseigner Atlantic Gateway machten jegliche Bewegung innerhalb der Airline zuletzt schwierig.

Der ehemalige CEO Antonoaldo Neves hatte 2019 von Plänen gesprochen, TAP an die Börse zu bringen. Die Regierung will den von David Neeleman vor zweieinhalb Jahren eingesetzten Neves offenbar nicht an Bord haben.

Die Vakanz auf höchster Ebene erschwert die Lage der Airline mitten in der Krise um ein Vielfaches. Von 2.000 Flügen pro Woche schrumpfte der Betrieb zeitweise auf beinahe Null.

Ein von Infrastrukurminister Pedro Nuno Santos eingesetztes Management-Team soll die Geschicke der Airline lenken, bis ein neuer Chef gefunden ist. Ob Neves dabei noch eine Rolle spielt, ist bisher unklar.

Der frühere stellvertretende Premierminister Paulo Portas fürchtet, dass eine erneute Verstaatlichung der erst vor fünf Jahren privatisierten Airline zu massivem Widerstand der Pilotengewerkschaften führen wird. "Der Staat wird TAPs' Chef sein und das bedeutet Streiks, Streiks und nochmal Streiks", sagte er.
© Bloomberg, aero.de | Abb.: ANA | 13.07.2020 10:15


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