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BDL: EU muss irreparable Strukturbrüche verhindern

Matthias von Randow
BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow, © BDL

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BERLIN - Die deutsche Luftverkehrswirtschaft hat die Politik aufgefordert, "irreparable Strukturbrüche" in der europäischen Branche infolge der Corona-Pandemie zu verhindern. BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow sprach sich dafür aus, eine zeitlich begrenzte Aussetzung von Slot-Regeln auf EU-Ebene zu verlängern.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) berät am Donnerstag mit EU-Kollegen sowie Spitzenvertretern aus Industrie, Fluggesellschaften, Flughäfen und Flugsicherungen über die nach wie vor angespannte Lage im Luftverkehr.

Von Randow sagte der Deutschen Presse-Agentur, es sei richtig gewesen, dass die EU im März sehr schnell die Regelungen zur Zuteilung der Start- und Landerechte der Situation angepasst habe. Dazu sei es erforderlich gewesen, die sogenannte 80/20-Regel auszusetzen. Diese besagt, dass Start- und Landerechte, sogenannte Slots, an europäischen Flughäfen verfallen, wenn in einer Saison nicht zu 80 Prozent auch tatsächlich ein Flugzeug wie im Flugplan vorgesehen abhebt.

"Das sichert zum einen das System des Luftverkehrs mit seinen Drehkreuzen und Zubringerflügen und vermeidet zum anderen ökonomisch wie ökologisch widersinnige Leerflüge", sagte von Randow.

"Es zeigt sich inzwischen deutlich, dass die Wiederaufnahmephase des Luftverkehrs sehr viel länger anhalten wird, als dies im März des Jahres absehbar war. Um Planungssicherheit zu geben, halten wir es von Seiten der Flughäfen und Fluggesellschaften deswegen für erforderlich, die Regel weiter auszusetzen." Der Verzicht auf die Slot-Regel sollte für die gesamte Dauer des Winterflugplans 2020/2021 verlängert werden.

Beratungen auf Spitzenebene bei Scheuer

Angesichts der nach wie vor angespannten Lage im Luftverkehr infolge der Corona-Krise beraten am Donnerstag Vertreter von Politik und Wirtschaft. Dazu eingeladen hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Deutschland hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne.

An den Beratungen nehmen demnach EU-Amtskollegen sowie Spitzenvertreter aus Industrie, Fluggesellschaften, Flughäfen und Flugsicherungen teil. Ziele seien ein geordneter Übergang zum Normalbetrieb und ein "klimafreundlicher sowie krisenfester Luftverkehr" in Europa, hieß es vorab. Was konkret bei dem Treffen beschlossen werden soll, war unklar.

Die Luftfahrt gehört zu den Branchen, die von den Einschränkungen in der Corona-Krise am härtesten getroffen ist. Die Bundesregierung hatte ein milliardenschweres Rettungspaket für den deutschen Branchenführer Lufthansa beschlossen.
© dpa-AFX, aero.de | 23.07.2020 05:29


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