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Seit Jahren hadert Österreich mit der im Jahr 2002 getroffenen Entscheidung, als Ersatz für die bereits damals veralteten Saab Draken zur Überwachung des heimischen Luftraums auf den Eurofighter Typhoon zu setzen.
Auch wenn aus ursprünglich 18 bestellten Maschinen später nur 15 Flugzeuge der Tranche 1 wurden - darunter neun neue und sechs gebrauchte Maschinen -, galt der umstrittene Deal Kritikern stets als viel zu teuer. Auch der Verdacht von Schmiergeldzahlungen an österreichische Politiker hält sich hartnäckig.
In der öffentlichen Debatte machen diverse Entscheidungsträger keinen Hehl daraus, dass sie die Eurofighter lieber heute als morgen wieder los hätten.
Indonesiens Minister schreibt einen Brief
Allem Anschein nacht ist die Debatte um die 15 Kampfjets und ihre möglichen Nachfolger sogar bis nach Indonesien vorgedrungen. So trudelte jüngst auf dem Tisch der österreichischen Verteidigungsministerin Klaudia Tanner ein Brief ein, der am 10. Juli mutmaßlich von ihrem indonesischen Amtskollegen Prabowo Subianto in Jakarta aufgegeben worden war.
In diesem Brief, den die Tageszeitung "Die Presse" in Auszügen veröffentlichte, bekundet Subianto sein ausdrückliches Interesse an den österreichischen Eurofightern für sein Land: "Um die indonesischen Luftstreitkräfte zu modernisieren, möchte ich mit Ihnen in offizielle Verhandlungen eintreten, um alle 15 Eurofighter für die Republik Indonesien zu kaufen", heißt es dort.
Ihm sei die Empfindlichkeit der Angelegenheit durchaus bewusst, schreibt der Minister weiter. "Nichtsdestotrotz bin ich sicher, dass mein Angebot beiden Seiten Chancen bietet."
Kein Deal ohne Airbus
Während aus Regierungskreisen zu vernehmen ist, dass man den Brief zunächst einmal auf seine Echtheit prüfe, überlegt man sich in Wien offenbar bereits, wie man im Falle eines Falles einen entsprechenden Kaufvertrag überhaupt aufsetzen könnte.
Diese Zustimmung könnte Österreich unter gewissen Bedingungen aber durchaus erhalten. Der Ansicht ist zumindest der Militärexperte Georg Mader. Gegenüber der Nachrichtenagentur APA erklärte Mader, es läge für Airbus durchaus im Interesse, einen Fuß in den südostasiatischen Markt zu bekommen.
Als Gegenleistung könne die österreichische Regierung Airbus anbieten, den seit Jahren schwelenden Rechtsstreit um die Beschaffung der Eurofighter ad acta zu legen, so Mader weiter.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Gerhard Vysocan | 23.07.2020 08:50
Kommentare (5) Zur Startseite
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Mutmaßlich ist das eine Juxaktion eines Scherz- und Satireblattes.
Vielleicht würden gebrauchte MiG-21 besser zu Österreich passen, der Eurofighter hat das Land überfordert.