Einigung bei Cockpit
Älter als 7 Tage   EXKLUSIV 

Lufthansa und Piloten kommen Krisenpaket näher

Lufthansa Crew
Lufthansa Crew, © Lufthansa

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FRANKFURT - Die Pilotengruppen der Lufthansa legen interne Streitpunkte über ein Tarifpaket zur Bewältigung der Luftfahrtkrise bei. In den nächsten Tagen will die Vereinigung Cockpit Verhandlungen mit Lufthansa wieder aufnehmen. Hinter den Kulissen der Gewerkschaft schwelt ein Machtkampf.

Neuer Anflug auf ein Krisenpaket: die Vereinigung Cockpit will Lufthansa "neue Lösungsvorschläge" unterbreiten und Verhandlungen über ein Gesamtpaket "zeitnah" abschließen. Das kündigte die Gewerkschaft in einem Rundbrief an, der aero.de vorliegt.

Hinter den Piloten liegt eine nervenaufreibende Woche. Personalvertreter von Lufthansa Passage und Lufthansa Cargo hatten gegen das erste Verhandlungsergebnis der Konzerntarifkommission (KTK) protestiert - der Cockpit-Vorstand stoppte das Papier per Veto.

Die Interessenlage ist komplex - Lufthansa strebt eine Lösung an, die Piloten der Tochterfirmen SunExpress Deutschland und der Düsseldorfer Basis von Brussels Airlines einschließt. Der Konzern löst in der Krise zudem Germanwings auf - und zieht mit "Ocean" eine Plattform für Ferienflüge an den Drehkreuzen hoch.

KTK setzt sich weitgehend durch

Piloten von Lufthansa Passage und Lufthansa Cargo argwöhnen, dass der Umbau zu ihren Lasten umgesetzt wird. Laut Insidern bemängelten ihre Personalvertreter am KTK-Ergebnis unter anderem "ungleiche Regelungen" zum Kündigungschutz, wie aus Verhandlungskreisen zu hören war.

Zur internen Konfliktbewältigung spannte Cockpit gar einen Schlichter ein. "In einer bisher noch nie dagewesenen Anstrengung aller beteiligten Tarifkommissionen und Personalvertretungen wurden über fünf intensive Tage mit Hilfe eines externen Mediators alle Bedenken offen angesprochen", heißt es in dem Brief.

Der Durchbruch gelang erst am Freitagabend, Stunden vor Ablauf einer selbst gesteckten Frist.

"Alle Seiten standen unter Einigungsdruck", sagte ein Teilnehmer der Klausur aero.de. "Niemand wollte in der aktuellen Lage bei Lufthansa ein Hornberger Schießen riskieren."

Dennoch ging es in den Verhandlungen stellenweise hoch her. "Die KTK hat dem Vorstand mit einer gerichtlichen Überprüfung des Vetos gedroht", berichtet ein anderer Insider aero.de. "Viele Änderungen am ursprünglichen Term Sheet der KTK wird es nicht geben." Cockpit will sich zu Details der Lösung vorerst nicht äußern.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 03.08.2020 14:08


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