"Faktisch zweiter Lockdown"
Älter als 7 Tage

Fraport-Chef übt scharfe Kritik an Quarantäne-Pflicht

Der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG Dr. Stefan Schulte
Der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG Dr. Stefan Schulte, © Fraport AG

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FRANKFURT - Der Chef des Frankfurter Flughafens hat die geplante Quarantäne-Anordnung für Reiserückkehrer als "Schritt in die völlig falsche Richtung" kritisiert.

"Eine pauschal angeordnete Quarantäne bedeutet faktisch einen zweiten Lockdown für die Luftverkehrs- und Tourismusbranche und für alle Menschen, die über Ländergrenzen hinweg unterwegs sein müssen", erklärte Fraport-Chef Stefan Schulte am Mittwoch laut einer Mitteilung. Neben Urlaubern würden insbesondere Geschäftsreisende getroffen.

Schulte sprach sich dafür aus, die Testkapazitäten für das Coronavirus auszubauen. "Hier am Flughafen Frankfurt haben wir gezeigt, dass dieses System funktioniert. Gemeinsam mit unseren Partnern aus Politik und Wirtschaft haben wir innerhalb kürzester Zeit die benötigte Infrastruktur geschaffen. Nur weil in einigen Fällen die Test-Kapazitäten knapp werden, ist es völlig falsch, die bereits aufgebaute Testinfrastruktur abzuschaffen."

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und mehrere Ressortkollegen aus den Ländern streben an, die kostenlosen Corona-Tests für Reiserückkehrer abzuschaffen. Rückkehrer aus Risikogebieten sollen sich in Quarantäne begeben und diese künftig frühestens mit einem fünf Tage nach Einreise vorgenommenen negativen Test verlassen dürfen.

Im Moment gilt für diese Reisenden noch, dass sie die Quarantäne mit Vorlage eines maximal 48 Stunden alten Tests bei der Einreise oder durch einen in Deutschland auf Anordnung der Behörden gemachten Test umgehen können.
© dpa-AFX | 26.08.2020 13:54

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Beitrag vom 26.08.2020 - 14:53 Uhr
Schulte sprach sich dafür aus, die Testkapazitäten für das Coronavirus auszubauen. [...] "Nur weil in einigen Fällen die Test-Kapazitäten knapp werden, ..."

So einfach kann man sich es machen...
Die vorhandenen Geräte sind ausgelastet, neue kosten 6-stellige Summen und haben lange Lieferzeiten.
Die Chemikalien die man zum Betrieb der Testmaschinen braucht, werden knapp.
Das Personal für neue Maschinen müsste erst ausgebildet werden.

Dann sollte er mal sagen _wie_ er gedenkt die Testkapazitäten auszubauen. Wahrscheinlich ist ihm aber nur wichtig, dass weder Flughäfen noch Airlines noch Passagiere weder den Test selbst, geschweige denn die Ausweitung der Kapazität zahlen müssen.
Soll doch die Allgemeinheit zahlen, es muss ja wohl reichen, wenn Fraport fordert...

Eine pauschal angeordnete Quarantäne bedeutet faktisch einen zweiten Lockdown für die Luftverkehrs- und Tourismusbranche

Die Frage ist: Wirtschaftliche Einschränkungen (Lockdown geht anders) nur für den Luftverkehr oder erst für keinen und dann, wenn die Zahlen explodieren, für die gesamte Wirtschaft - inklusive des Luftverkehrs?

Mir scheint, für den Luftverkehr kommt das aufs gleiche raus. Im Gegensatz zur restlichen Wirtschaft.




Dieser Beitrag wurde am 26.08.2020 15:52 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 26.08.2020 - 14:49 Uhr
Wenn Du den Sumpf trockenlegen willst, frag nicht die Frösche.

Ein Test 2 Tage vor Abflug oder direkt nach der Landung bringt wenig. Wer meint, während einer globalen Pandemie unbedingt in Risikogebiete reisen zu müssen, soll ruhig erstmal 5-7 Tage in Quarantäne gehen. Wenn sich dann Symptome zeigen, testen.

Vom Steuerzahler finanzierte Tests als Freibrief zur Quarantänevermeidung sind einfach nicht mehrheitsfähig. Stattdessen lieber Krankenhaus- und Pflegepersonal, sowie Lehrer und Erzieher regelmässig testen. Das bringt mehr, als den Abenteuerurlaubern auch noch Zucker ins Gesäss zu blasen.

Von einem Flughafenchef würde ich auch erwarten, dass er kostenlose FFP2 Masken verteilen lässt und Massnahmen zur Vermeidung von Gedränge an den Checkpoints und in Vorfeldbussen ergreift, als nur immer wieder nach staatlichen Hilfen zu krähen. Einfach nur peinlich.

Dieser Beitrag wurde am 26.08.2020 14:49 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 26.08.2020 - 14:28 Uhr
Vielleicht sollte sich Hr. Schulte mehr um seine Ihm zugeordneten Aufgaben kuemmern, wie z.B. ausreichende Kapazitaeten der Sicherheitskontrollen, genuegend Platz in Wartehallen, ausreichend Personal auch am Abend fuer Sonderdienste um eingeschraenkte Passagiere vom Flieger abzuholen von geplanten Fluegen!
Wenn's um Sicherheit geht, dann haben bestimmt andere die besseren Karten als ein Vorstandsvorsitzender eines Flughafens!
IT und Mobilfunk haben wenig mit Gesundheitsvorschriften zu tun, in ersteren Bereichen mag Er sich vielleicht behaupten koennen?


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