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DUS-Beschäftigte demonstrieren gegen Stellenabbau

Flughafen Düsseldorf in der Dämmerung
Flughafen Düsseldorf in der Dämmerung, © Andreas Wiese, Flughafen Düsseldorf

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DÜSSELDORF - Beschäftigte des Düsseldorfer Flughafens haben gegen einen drohenden Stellenabbau an Nordrhein-Westfalens größtem Flughafen demonstriert.

"Die Beschäftigten des Düsseldorfer Flughafens dürfen nicht zu den Verlierern der Coronakrise gemacht werden", verlangte der Verdi-Gewerkschaftssekretär Werner Kiepe.

Der Hintergrund: Der Düsseldorfer Flughafen plant laut Verdi trotz Kurzarbeit und Rettungsschirm den Abbau von 600 Arbeitsplätzen. Selbst betriebsbedingte Beendigungskündigungen würden als letztes Mittel nicht mehr ausgeschlossen, klagte die Gewerkschaft.

"Während die Gewinne privatisiert wurden, sollen die Beschäftigten nun die Verluste tragen." Das sei für die Gewerkschaft und die Mitarbeiter nicht akzeptabel.

Ein Flughafensprecher verwies darauf, dass die Coronakrise zu einem massiven Rückgang des Verkehrsaufkommens am Düsseldorfer Airport geführt haben. "Die Zahl der täglichen Flugbewegungen am Düsseldorfer Flughafen liegt aktuell bei rund 200 bis 300 pro Tag. Damit liegen wir bei etwa einem Drittel des für diese Zeit üblichen Verkehrsaufkommens, bei den Fluggästen bei knapp einem Viertel des üblichen Passagiervolumens."

Damit die dadurch verursachten Umsatzeinbrüche nicht zu dauerhaften Verlusten führten, müsse das Unternehmen seine Strukturen, Prozesse und personellen Ressourcen den neuen Rahmenbedingungen anpassen. Dabei würden sozialverträgliche Lösungen gesucht. Ein Maßnahmenkonzept solle bis Dezember vorliegen.

Laut Verdi nahmen aufgrund der Bestimmungen zu den Corona-Schutzmaßnahmen nur rund 80 Mitarbeiter an der Kundgebung teil. Der Flughafen sprach von 50 Teilnehmern. Anlass der Verdi-Kundgebung war eine Aufsichtsratssitzung der Flughafengesellschaft. Eine Entscheidung über einen möglichen Stellenabbau stand dabei allerdings nicht an.
© dpa | 28.09.2020 12:42

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Beitrag vom 30.09.2020 - 08:30 Uhr
Das empfinde ich genau so, Gewinne privatisieren und Verluste verstaatlichen. Dies ist aber bei jedem Unternehmen in der Größenordnung so und komisch ist schon, dass die Aufsichtsrats- und Vorstandsposten im Verhältnis zu den angebauten stellen nicht angepasst werden. Dies alles kann nur damit zusammenhängen, das es sich bei den heutigen Vorständen nicht um Unternehmer handelt, da sie kein unternehmerisches Risiko tragen, da alle Krisen und Schwierigkeiten an ihnen vorbeigehen.
Beitrag vom 29.09.2020 - 14:10 Uhr
Kapitalismus... Hauptsache "Gewinn" stimmt, so dass die Anteilseigner, AT-MA und GF ihre Tantieme bekommen und zwar jedes Jahr mehr, Ferienhäuser in Spanien müssen ja bewacht werden! Gewinn im Unternehmen zu halten? Wozu? Das nennt man "unternehmerisches Risiko", wenn es halt schief läuft, machen wir eine Restrukturierung und schaffen Leute weg, Tarif-Verträge ändern wir auch, dann sind wir vorbereitet wenn es wieder los geht, für noch mehr Gewinn, habe da letztens in Los Angeles eine nette Wohnung gesehen, die muss ich haben! Jammern, Streiken, pfff.... geht vorbei, ich behalte mein Posten auf jeden Fall, sorge schließlich dafür, dass das Geld so schnell wie möglich wieder fließt und Menschen zu finden die diese Arbeit am Flughafen machen, tja, die gibt es wie Sand am Meer, geht der eine, kommt ein anderer und zwar für weniger Geld. Alles gut!
Beitrag vom 29.09.2020 - 10:58 Uhr
hmm. Ich fühle natürlich mit den entsprechenden Mitarbeitern. Aber bei allem Mitgefühl ist auch hier die Aussage "Gewinne werden privatisiert" zwar absolut richtig, aber zu kurz gedacht. So wurden ja Jahrelang - auch dank guter Verkehrszahlen - auch Arbeitsplätze geschaffen, damit die Verkehrsleistung überhaupt erreicht werden kann.

Nun hier rumzumurren ist zwar nachvollziehbar, hilft aber auch nicht, um die Verkehrs- und Passagierzahlen wieder hochzubringen. Soll also der Staat - und damit die Bürger - für die Defizite aufkommen? Oder die Gesellschaft einfach in die Insolvenz abrutschen? Lösungen werden von den Streikenden ja auch keine angeboten/ausgearbeitet. Also einfach ein jammern.


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