Singapore Airlines wagt sich aus der Defensive

SINGAPUR - Mehr Flüge nach Australien und Europa: Singapore Airlines und Scoot testen im wichtigen Winterquartal die Nachfrage auf der Langstrecke. Der Lufthansa-Partner will die Gesamtkapazität bis Dezember verdoppeln. Die Linien nach München, Düsseldorf und Berlin liegen weiter brach.

Singapore Airlines stellt den Flugplan in kleinen Schritten wieder her. Verharrt die Passagierkapazität im Oktober noch bei acht Prozent des Vorkrisenniveaus nahe der Nulllinie, will SIA im November elf Prozent des Normalangebots fliegen.

Ende Dezember werde die Kapazität "rund 15 Prozent des Vergleichswerts vor Covid-19 erreichen", teilte Singapore Airlines am Dienstag mit.

In Europa wird der Hochlauf vor allem in Zürich und Amsterdam sichtbar werden - Schiphol steht im Dezember wieder täglich im Flugplan. In Deutschland belässt es die Airline bei Flügen nach Frankfurt. Die Linien nach München und Düsseldorf und die Scoot-Strecke nach Berlin sind weiterhin ausgesetzt.

Stellenabbau

Die auf Lang- und Transitstrecken spezialisierte Airline hatte ihren Flugbetrieb bei Ausbruch der Pandemie fast vollständig heruntergefahren. Regierung und Ankerinvestor DBS haben frühzeitig ein Rettungspaket von 13 Milliarden US-Dollar geschnürt. Trotzdem wird Singapore Airlines Tausende Stellen abbauen.

Wegen der Corona-Krise streicht die Airlinegruppe 4.300 Stellen, jeden fünften Job. Im Geschäftsjahr 2020/2021 kalkuliert das Management mit maximal 50 Prozent der eigentlich geplanten Kapazität. Eine vollständige Erholung erwartet Singapore Airlines inzwischen erst gegen 2024.