Finanzielle Schieflage
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BER-Aufsichtsratschef: "Die Lage ist sehr ernst"

Die zentrale Terminalvorfahrt
Zentrale Terminalvorfahrt am Flughafen Berlin Brandenburg, © Alexander Obst, Marion Schmieding / Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

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BERLIN - Für den Aufsichtsratschef der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg, Rainer Bretschneider, spräche nichts gegen einen Einstieg privater Investoren bei dem Unternehmen.

"Da hätte ich persönlich überhaupt nichts gegen", sagte er am Donnerstag im RBB-Inforadio. Allerdings sähen die bisherigen Eigentümer - der Bund sowie die Bundesländer Berlin und Brandenburg - das anders. "Aber Sie müssen natürlich sehen, dass auch ein privater Investor eine Rendite auf sein eingesetztes Kapital will, und das dürfte im Moment schwierig werden."

Angesichts eingebrochener Fluggastzahlen in der Corona-Krise und hoher Kosten für den Bau des neuen Hauptstadtflughafens BER steckt die Flughafengesellschaft in einer finanziellen Krise. "Die Lage ist sehr ernst", betonte Bretschneider. "Die Finanzlage und das Eigenkapital insbesondere sind nicht so, dass wir zukunftsorientiert aufgestellt sind."

Man stehe deshalb im kontinuierlichen Austausch mit den Gesellschaftern und habe bereits um finanzielle Unterstützung für das Jahr 2021 gebeten.

Der Bund und die beiden beteiligten Länder unterstützen das Unternehmen in diesem Jahr bereits mit 300 Millionen Euro. Für kommendes Jahr ist ein Darlehen von rund 550 Millionen Euro zugesagt. An diesem Wochenende soll der BER mit rund neun Jahren Verspätung eröffnen.

Die BER-Inbetriebnahme mitten in der Luftfahrtkrise ist aus Branchensicht "ein Zeichen der Zuversicht". "Das Bedürfnis, länder- und kontinentüberschreitend zu reisen, wird bleiben", teilte die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen am Donnerstag mit.

Die Seuche sei eine schwere Zäsur. Umso wichtiger sei es, dass der neue Flughafen ans Netz gehe, hob der Flughafenverband hervor. Ein starker BER sei wichtig für die Region und Luftverkehrsstandort Deutschland. Für Samstag sind auch Proteste von Umwelt- und Klimaschützern gegen das Projekt angekündigt.
© dpa-AFX | 29.10.2020 12:04


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