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Flughafen Hamburg erwartet "regelrechten Einbruch"

Terminal 1 des Hamburger Flughafens
Terminal 1 des Hamburger Flughafens, © Flughafen Hamburg/Michael Penner

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HAMBURG - Die Ankündigung erneuter Einschränkungen des öffentlichen Lebens schlägt sich unmittelbar an den Flughäfen nieder. Laut dem Chef des Flughafens Hamburg Michael Eggenschwiler wird der Schritt einen "regelrechten Einbruch" bei den Passagierzahlen nach sich ziehen.

"Ich würde schätzen, dass wir bei den Passagierzahlen um die zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr liegen", sagte Eggenschwiler im "Luftraum"-Podcast mit Christopher Scheffelmeier. Die Anzahl der Flüge schwanke momentan zwischen 20 und 30 Prozent des Vorkrisenniveaus. "Eigentlich sind wir schon fast wieder im Lockdown", sagte Eggenschwiler.

Er wünscht sich von der Regierung mehr Offenheit gegenüber Schnelltests. "Da habe ich zwei Seelen in meiner Brust: als Bürger habe ich schon den Eindruck, dass Deutschland hier sehr gut und sehr schnell reagiert hat.
Das muss man schlicht eingestehen", sagte Eggenschwiler.

"Für das Reisen würde ich mir schon wünschen, dass wir die technischen und vor allem die medizinischen Möglichkeiten, was das Testen angeht, offener gegenüber stehen. Inzwischen gibt es gute Möglichkeiten, Passagiere vor und nach der Reise schnell zu testen."

Die größte Schwierigkeit liegt für die Luftfahrt laut Eggenschwiler wie in anderen Bereichen in der Unberechenbarkeit der Situation. "Auch die Airlines stellen erst sehr kurzfristig fest, wie und wo die Buchungen kommen - oder eben  nicht. Wir sehen es dann, wenn die Airlines ihre Flugpläne anpassen. Es
passiert momentan fast täglich, dass Flüge herausgenommen oder
Flugzeuge mit kleineren Mustern eingesetzt werden."

Da die Erwartungen für die kommenden Monate wieder sehr niedrig liegen, wird die Kurzarbeit in Hamburg ab November wieder hochgefahren. Aller Widrigkeiten zum Trotz will Emirates am ersten November mit einer Boeing 777 nach Hamburg zurückkehren. "Wir freuen uns, dass eine solche Strecke wieder aufgenommen wird und drücken Emirates die Daumen, dass es auch gut funktioniert."

"Schlanke Flugzeuge"

Auch mit dem Abflauen der Krise wird Hamburg sich auf den Europaverkehr konzentrieren - doch auch Nordamerika und der Ferne Osten sind Optionen, auf die Eggenschwiler schon vor langer Zeit ein Auge geworfen hat. Hier gibt es ihm zufolge einen Markt, "insbesondere wenn schlanke Flugzeuge wie die A321LR dort wirtschaftlich eingesetzt werden könnten".

Im neuen Hauptstadtflughafen sieht Eggenschwiler keine Konkurrenz. "Ich denke, jeder hat sein Einzugsgebiet. Da kann der Passagier wählen.
Ich glaube nicht, dass der Hamburger nach Berlin fahren wird - und
genauso wenig wird der Berliner nach Hamburg fahren."

Die Freude über die Eröffnung überwiege. "Wir freuen uns als Branche mit den Kollegen am BER und wünschen ihnen natürlich auch, dass sich die Terminals schneller füllen, als das im Moment der Fall zu sein scheint."
© aero.de | Abb.: Flughafen Hamburg | 02.11.2020 07:32


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