Flughäfen geht das Geld aus
Älter als 7 Tage

"Viele Standorte sind in ihrem Fortbestand gefährdet"

Kaum Flüge am Flughafen München
Leere Anzeigetafel in München, © aero.de

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FRANKFURT - Das durch die Corona-Krise verursachte Tief bringt viele Flughäfen in arge wirtschaftliche Bedrängnis. Die Unternehmen richten hohe Erwartungen an Bund und Länder, dass die bei einem Spitzentreffen Anfang November in Aussicht gestellten Hilfen jetzt zügig geleistet werden.

"Viele Standorte sind in ihrem Fortbestand gefährdet", mahnt Ralph Beisel, Chef des Flughafenverbands ADV, zur Eile. "Die dauerhaften Einbrüche der Verkehrszahlen lassen eine wirtschaftliche tabilisierung aus eigener Kraft nicht zu. Flughäfen sind auf nicht rückzahlbare Zuschüsse angewiesen."

Der beim Luftverkehrsgipfel verkündete Konsens, den Flughäfen finanziell unter die Arme zu greifen, gebe Grund zur Hoffnung. "Ich richte die dringende Bitte an Bund und Länder, den notleidenden Flughäfen mit entschlossenem Handeln unter die Arme zu greifen", sagte Beisel. "Es darf nicht bei Ankündigungen bleiben."

Beim Luftverkehrsgipfel am 06. November hatte die Bundesregierung allerdings keine konkreten Summen für die geschlagenen Flughäfen zugesagt. Bund und Länder wollten zwar noch im November nach finanziellen Lösungen suchen - doch es gibt Streit, werde welche Kosten übernimmt.

Das Bundesverkehrsministerium will die eigens geschaffenen Rahmenbedingungen für die Corona-Hilfen verlängern und erweitern. Die Flughäfen hatten einen Ausgleich für die Vorhaltekosten während des Shutdowns im Frühjahr in Höhe von 740 Millionen Euro verlangt. Schließlich habe die Politik auf die Offenhaltung der Flughäfen in der Krise gedrungen.

Allerdings sind bislang kaum Anträge dazu eingegangen, und die Frist ist seit dem 30. September abgelaufen. Sie soll nun bis zum 31. März verlängert und zudem auch auf die Fixkosten ausgeweitet werden. Damit seien weitere Hilfen möglich. Die Flughäfen fordern neben direkten Hilfen auch sichere Rahmenbedingungen für einen Neustart.

"Der Luftverkehr kann sich langfristig nur erholen, wenn pauschale Quarantäneregelungen verbesserten Teststrategien Platz machen", sagte Beisel. "Sicheres, länderübergreifendes Reisen mit Freude und Vertrauen - diese Normalität müssen wir zurückgewinnen - und genau dafür brauchen die Flughäfen jetzt finanzielle Ad-hoc-Unterstützung."
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: aero.de | 18.11.2020 07:54


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