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Das Jahresende 2020 hat es für Russlands Luftfahrt in sich - kann der staatliche Rostec-Konzern doch gleich zwei Premieren innerhalb zweier Tage feiern.
Startete am Dienstag im sibirischen Irkutsk die erste Irkut MS-21 mit russischen Triebwerken zum Jungfernflug, so eroberte nur rund 24 Stunden später und 5.000 Kilometer weiter westlich auch der Prototyp der Iljuschin Il-114-300 die ihm zugedachte Dimension.
Vergangene Woche hatten Insider den Erstflug des Turboprop-Airliners noch für den 18. Dezember angekündigt. So lange wollte man in Schukowski dann wohl doch nicht mehr warten - und ließ den Tiefdecker schon am heutigen Mittwoch abheben.
Auftakt zur Flugerprobung
An Bord des Flugzeugs, das von zwei Klimow TW7-117SM-Propellerturbinen angetrieben wird, befanden sich beim ersten Flug drei Personen: die Testpiloten Nikolai Kuimow und Dimitrij Komarow sowie Oleg Grijazew als leitender Ingenieur. Die Drei unterzogen Flugzeug, Triebwerke und Systeme ersten routinemäßigen Tests und landeten anschließend wieder wohlbehalten in Schukowski vor den Toren Moskaus.
"Besonders wichtig für unser Land"
Für Russlands Luftfahrtindustrie besitzt die Il-114-300 einen ähnlich hohen Stellenwert wie der Mittelstrecken-Jet MS-21. Im Regionalverkehr soll sie in den kommenden Jahren als Nachfolgerin aus heimischen Gefilden die veralteten Sowjet-Turboprops An-24, An-26 und An-28 ablösen.
Hierfür ist die Il-114-300 für den Einsatz unter den rauen Bedingungen im Norden und Fernen Osten Russlands optimiert und soll auch von schlecht ausgestatteten Provinzflugplätzen operieren können. "Das Flugzeug ist besonders wichtig für unser Land", betont Sergej Tschemesow. Der Rostec-Chef rechnet damit, dass die Il-114-300 im Jahr 2022 ihre Zulassung erhält.
Die ersten Serienexemplare sollen dann 2023 an Kunden gehen. "Insgesamt sieht das Programm vor, bis 2030 100 Flugzeuge zu bauen und zu verkaufen", ergänzt Russlands Industrie- und Handelsminister Denis Manturow.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: UAC | 17.12.2020 07:46
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