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Comac schickt die C919 nach Kanada

Comac C919
Comac C919, © Comac

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ONTARIO - Noch in diesem Jahr will Comac eine Zulassung für die C919 erhalten. Im Rahmen der Flugtests zeigt sich der China-Jet erstmals im Ausland: In Kanada soll die C919 zeigen, wie sie mit Vereisung klarkommt. Deutsch-französische Tehcnik soll ihr dabei helfen.

Der London International Airport im kanadischen Ontario erwartet einen besonderen Gast: Chinas Flugzeugbauer Comac will seinen neuen Airliner, die Comac C919, nach Ontario einfliegen.

Dort erwarten die C919 Flugtests mit natürlicher Vereisung. Die ortsansässige International Test Pilot School (ITPS) unterstützt das Vorhaben logistisch und stellt außerdem einen Testpiloten sowie einen Meteorologen für die Testkampagne zur Verfügung.

Diese ist für März 2021 angesetzt, könne sich wegen anhaltender Reisebeschränkungen jedoch auch auf den Herbst verschieben, wie die ITPS mitteilt.

Die Vereisungstests sind einer der letzten Punkte im Lastenheft für eine Zulassung der C919. Zwar schickte Comac erst Ende Dezember einen C919-Prototypen in die "Kältekammer" Hulun Buir in der Inneren Mongolei, wo das Flugzeug sich bei Temperaturen um die minus 40 °C beweisen musste.

Allerdings ging es dabei vor allem um die Kälteresistenz der Systeme bei extrem niedrigen Temperaturen. Flüge unter natürlichen Vereisungsbedingungen, wie sie in Ontario geplant sind, geben dagegen Aufschluss, wie sich bei Eisansatz das Flugverhalten verändert und ob die eingebauten Vereisungsschutzsysteme funktionieren.

Hierfür sind etwas mildere Bedingungen mit entsprechender Luftfeuchtigkeit notwendig. Außerdem werden Struktur und Dichtungen auf mögliche Schwachstellen bei Vereisung untersucht.

Technik von Liebherr Aerospace

Damit die C919 diese Versuche mit Bravour besteht, setzt Hersteller Comac in seinem Flugzeug auch auf Technik aus dem Hause Liebherr Aerospace. Der Zulieferer aus dem Allgäu fertigt an seinem Standort in Toulouse das gesamte Luftmanagementsystem für die C919, zu dem auch die Enteisungsanlage für die Tragflächen gehört.

Dieses nutzt vorgekühlte Zapfluft aus den Triebwerken, um Einsansatz an den Flügelvorderkanten zu verhindern. Liebherr liefert für die C919 außerdem das Fahrwerk, in Kooperation mit dem chinesischen Hersteller Landing-Gear Advanced Manufacturing Corp. (LAMC).
© FLUGREVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Comac | 11.02.2021 07:09


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