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A330neo setzt ersten CO2-Referenzwert

Airbus A330-900
Airbus A330-900, © Airbus

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KÖLN - Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hat erstmals ein Flugzeug - einen Langstreckenjet vom Typ Airbus A330-900 - unter Berücksichtigung seiner CO2-Emissionen nachzertifiziert. Eine dafür in der ICAO entwickelte Methodik wird ab 2028 für alle Flugzeughersteller relevant.

Ein Langstrecken-Airbus wird zum Urmeter im EASA CO2-Index für Flugzeuge. Der EU-Luftfahrtregulierer hat die Musterzulassung der A330-900 um CO2-Angaben erweitert.

Der für die A330-900 mit Rolls-Royce Trent 7000 Triebwerken ermittelte Ausstoß liegt - je nach Modellvariante und maximaler Startmasse - zwischen 1,443 und 1,507 Kilogramm des Treibhausgases pro Flugkilometer.

"Konkret wird die Treibstoffeffizienz unter Reiseflugbedingungen zertifiziert", erklärt die EASA das Prinzip. "Dieser Wert wird von den Triebwerken, aber auch von aerodynamischen Eigenschaften und Gewicht beeinflusst." Emissionen aus der Start- und Landephase gehen angesichts schwer standardisierbarer Rahmenbedingungen nicht in die Berechnung ein.

Bis 2022 will die EASA auf dieser Basis ein Umweltlabel für die Luftfahrt etablieren. "Das ist ein neuer und wichtiger Faktor für die Umweltzertifizierung im Hinblick auf die weltweiten Anstrengungen zur Dekarbonisierung der Luftfahrtindustrie", sagte EASA-Exekutivdirektor Patrick Ky am Mittwoch in Köln.

Airbus hat die CO2-Zertifizierung der A330-900 Ende 2019 beantragt. Der CO2-Standard selbst wurde im Februar 2016 innerhalb der ICAO festgesetzt und im Juli 2018 von der EASA übernommen.

"Im Vergleich zur CO2-Messung für Autos ist die CO2-Zertifizierung für Flugzeuge komplexer", hält die EASA fest. "Der Treibstoffverbrauch hängt nicht nur von der Flugeschwindigkeit ab, sondern auch von Flughöhe und Gewicht, das am Anfang der Reiseflugphase höher ist als gegen Ende, da unterwegs Treibstoff verbraucht wird."

Die Zertifizierungsanforderungen zielen laut EASA daher darauf ab, die CO2-Emissionen eines Flugzeugs zu ermitteln und mit Grenzwerten zu vergleichen, die der ICAO Aeroplane CO2 Emissions Standard in ICAO Annex 16 Volume III definiert.

A330-900 erfüllt ICAO-Vorgaben für 2028

Und wie schlägt sich der Airbus A330-900 nun in diesem Vergleich? Die CO2-Emissionen des Typs liegen laut EASA-Tabelle bei rund 90 Prozent des ICAO-Richtwerts für aktuell produzierte Flugzeuge - und zwischen 93 und 95 Prozent des festgelegten ICAO-Grenzwerts für neu entwickelte Flugzeugtypen.

Ab 2028 wird der ICAO CO2-Standard für jedes neu produzierte Flugzeug bindend. "Für die A330neo unterstreicht die Zertifizierung, dass dieses Flugzeug die Umweltauflagen der ICAO über das Jahr 2028 hinaus erfüllt", kommentierte Airbus Umweltmanagerin Simone Rauer die EASA-Einstufung des Modells.
© aero.de | Abb.: Airbus | 26.05.2021 12:17

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Beitrag vom 27.05.2021 - 14:18 Uhr
Die Berechnung gibt allerdings nicht die Klimawirksamkeit des CO2 Ausstosses an, sondern lediglich den Ausstoß. Daher kann man sich das x2 schenken.

Ja, vielleicht wäre die Formulierung

Für einen Vergleich [ der Klimawirkung ] mit Landfahrzeugen muss man das ganze dann noch mal 2 nehmen

in @numi s Text besser gewesen.
Beitrag vom 27.05.2021 - 14:08 Uhr
Also das mit dem Wasserdampf funktioniert auch in geringerer Höhe - wo sich mehr davon befindet.

Korrekt, wobei ihn die Atmosphäre da unten auch recht einfach über Regen wieder los wird.
Anders ist das in der Luft in 10+ km Höhe, die normalerweise staubtrocken ist.
Hier mal eine hoffentlich recht unverdächtige Quelle:

 https://www.dlr.de/next/desktopdefault.aspx/tabid-6632/10891_read-24729/

apodiktisch

musste ich glatt googlen ... und schon wieder was gelernt heute :)

Dieser Beitrag wurde am 27.05.2021 14:16 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 27.05.2021 - 13:56 Uhr
@numi: wie kommt man auf den Wert von „x2“ für die große Höhe?

Die x2 beschreiben die zusätzliche Klimawirkung des ebenfalls, neben dem CO2, in großer Höhe ausgestoßenen Wasserdampfs und NOx näherungsweise, um die Klimawirkung vergleichbar mit zB Bodenverkehr oder Kraftwerken zu machen.


Also das mit dem Wasserdampf funktioniert auch in geringerer Höhe - wo sich mehr davon befindet. Zu NOx als Klimagas habe ich immer noch keine belastbare Aussage gefunden aber dafür interessante kurze, 8 bis 12 Minuten Videos bei youtube:

"Ganteför Klima # 5 bis # 10" , oder auch Sonne #1 und #2.
Prof. Ganteför von der Uni Konstanz ist eine sachliche Quelle von Wissen über denKlimawandel, nicht so Apodiktisch und Alarmistisch wie andere.


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