Flug FR4978
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Qatar-Airways-Chef hinterfragt Entscheidung der Piloten

Akbar Al-Baker
Akbar Al-Baker, © Qatar Airways

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DOHA - Qatar Airways will Belarus vorerst nicht umfliegen. "Wenn wir auf dem Weg zu unserem Ziel über Minsk fliegen müssen, werden wir das machen", sagte Airlinechef Akbar-Al Baker in einem Interview. Der Manager kritisiert bei dem Vorfall um Ryanair-Flug 4978 die Entscheidungen der Piloten.

Qatar Airways reagiert auf die erzwungene Notlandung einer Ryanair-Maschine in Minsk. "So etwas hätte niemals passieren dürfen", sagte Al-Baker "Bloomberg". "Das schafft einen Präzedenzfall für andere Länder, das gleiche zu machen, wenn sich jemand an Bord befindet, den sie suchen."

Der Apperat um den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko hatte die Ryanair-Boeing unter einem Vorwand nach Minsk umgleitet, um des regimekritischen Journalisten Roman Protassewitsch  habhaft zu werden. Die EASA legt Airline nahe, den Luftraum von Belarus vorerst zu meiden.

Die Ryanair-Piloten haben nach Ansicht von Al-Baker vor dem Kurswechsel auf Minsk den "fundamentalen Fehler" begangenen, nicht den Anflug auf Vilnius einzuleiten. "Das war der nähere Flughafen."

Der international anerkannte Flugsicherheitsberater John Cox teilte diese Sicht nicht. "Wenn der Ryanair-Flug nach Minsk beordert wird, muss er dort landen", sagte Cox "Reuters". Bei einer Bombenwarnung würden sich die Piloten an Anweisungen und Empfehlungen der Flugsicherheit halten - und davon ausgehen, dass ein begleitender Militärjet gute Absichten hege.
© aero.de | Abb.: Qatar Airways | 31.05.2021 08:13

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Beitrag vom 01.06.2021 - 11:26 Uhr
Hätten die Piloten sich vor einem Kampfjet gefürchtet, hätten die die Möglichkeit dies zu melden, es gibt genug offene überwachte Frequenzen

Genau, und das bringt dann was?

Es ging meinen Vorrednern darum zu sagen, dass die Piloten von einem Kampfjet bedrängt wurden. Dies steht jedoch in keinem Bericht, da es nunmal ein normaler Vorgang ist bei einem Luftnotfall.

Ach ja?

Eine Stellungnahme des Europäischen Rats lässt ahnen, warum die Piloten kurz vor Einflug in sicheren EU-Luftraum nachgeben. "Das Flugzeug wurde von einem belarussischen Militärjet zur Landung gezwungen", halten die EU-Staatschefs in einer gemeinsamen Erklärung fest. Belarus hatte die 737-800 mit einer MiG-29 abgefangen.

 https://www.aero.de/news-39778/EU-Ryanair-Crew-wurde-in-der-Luft-bedraengt.html

Das klingt nicht danach, als wäre die Mig29 zur Hilfe aufgestiegen, sondern eher, um einleuchtende Argumente zur Umleitung zu liefern ;)

Der Druck wurde von dem Tower aufgebaut und somit sollte man nicht alles vermischen.

Aus dem Transkript geht nicht hervor, dass der Tower Druck aufgebaut hätte. Sie haben eine Empfehlung ausgesprochen, nach Minsk zu fliegen.
Beitrag vom 31.05.2021 - 22:35 Uhr
Ich habe ausdrücklich angegeben, dass auf die Piloten Druck ausgeübt wurde. Dies bezweifelt keiner.
Dennoch bleib die Entscheidung bei den Piloten. Auch wenn Sie es so nicht akzeptieren wollen ;)
Ob die Entscheidung richtig oder falsch ist und jemand anders oder ich selbst genauso gehandelt hätte, steht auf einem anderen Blatt.
Hätten die Piloten sich vor einem Kampfjet gefürchtet, hätten die die Möglichkeit dies zu melden, es gibt genug offene überwachte Frequenzen

Es ging meinen Vorrednern darum zu sagen, dass die Piloten von einem Kampfjet bedrängt wurden. Dies steht jedoch in keinem Bericht, da es nunmal ein normaler Vorgang ist bei einem Luftnotfall.
Der Druck wurde von dem Tower aufgebaut und somit sollte man nicht alles vermischen.

Wenn Sie aus meiner Aussage die Schlüsse ziehen. Ich mache hier Werbung für Lukaschenka, so sei es drum ;)
Lukaschenka ist der letzter Diktator Europas, also quasi aussterbende Spezies. Wenn er mal weg ist, wer bleibt uns dann noch? *g*
Beitrag vom 31.05.2021 - 21:56 Uhr
Sorry, aber dass ein Kampflugzeug aufsteigt, wenn ein Flugnotfall gemeldet wurde ist nichts außergewöhnliches. siehe die Meldung von 03.05  https://www.aero.de/news-39534/Kampfjets-eskortieren-El-Al-ueber-Europa.html.

Es ist ein normaler Vorgang und hat diverse Gründe. z.B. sollte tatsächlich eine Bombe explodieren, kann das Flugzeug die genauen Koordinaten durchgeben.
Sowas machen auch alle EU Länder und nicht nur die bösen (Bela)Russen.

Ob man den Anweisungen folgt oder nicht ist die Entscheidung der Piloten.
Es war eine freiwillige Entscheidung der Piloten in Minsk zu landen, ob da etwas Druck aufgebaut wurde ist nicht zu verleugnen. Dennoch haben die Piloten entschieden zu landen und gezwungen hat die keiner. Dies mit Koreanair Flug zu vergleichen ist etwas weit her geholt

Woher nehmen Sie eigentlich Ihr Wissen darüber, welche Absichten ein Kampfflugzeug, dass ihren Flug abfängt - dafür gibt es im Übrigen genau vorgegebene Signale in der Luft, die Intention der Interception spielt jedoch dabei erst einmal keine Rolle - hegt?

"Ob man den Anweisungen folgt oder nicht ist die Entscheidung der Piloten."
Stellen Sie sich einmal vor, Sie würden in dieser Situation als Commander die Verantwortung für Passagiere, Besatzung und Maschine tragen; gehen Sie dieses Risiko wirklich ein, eine Interception verbunden mit konkreten ATC-Anweisungen zu "ignorieren", zumal über Belarus?!

Ihr Beitrag hat überraschend viel vom (weiß)russischen Spin, das alles als alleinige Entscheidung der Piloten hinzustellen. Die hätten bestimmt eher Interesse an einem pünkltichen Feierabend gehabt...


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