Interview mit Jörg Eberhart
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Air Dolomiti wittert Morgenluft

Air Dolomiti Embraer E195
Air Dolomiti Embraer E195, © Embraer

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MAILAND - Die Krise hat Air Dolomiti mitten in einem Wachstumsschub erwischt. Die Lufthansa-Tocher justiert ihre Netz- und Flottenstrategie nach - und testet außerhalb von Italien neue Märkte. Air-Dolomiti-Chef Jörg Eberhart positioniert die Airline in der Erholungphase zwischen Liniengeschäft und Charteraufträgen.

Air Dolomiti hat alle Flugzeuge wieder in der Luft - auch wenn das Flugprogramm die Flotte noch nicht wieder voll beansprucht.

Der Sommerflugplan sehe eine "Flottenauslastung von 60 Prozent" vor, sagte Eberhart aero.de. "Wir haben derzeit 14, 15 Flugzeuge auf rund 30 italienischen und europäischen Strecken im Einsatz, die wir täglich bedienen, einige unter unserer eigenen kommerziellen Verantwortung, andere im Auftrag der Lufthansa."

Die aktuelle Entwicklung stimmt Eberhart zuversichtlich. "Wir verzeichnen langsam aber stetig anziehende Passagierzahlen - und stellen Zug um Zug alle Verbindungen wieder her, die wir vor der Pandemie bedient haben", sagte der Manager. "Die Zahlen erlauben es uns aber noch nicht, wieder mit 100 Prozent Kapazität zu arbeiten."

Die Krise hat bei Air Dolomiti einen geplanten Flottenausbau auf 26 Embraer E195 bis 2023 durchkreuzt. "Unser Plan zur Erweiterung der Flotte hat sich verzögert", sagte Eberhart.

Das schlanke Flottenprofil verschafft Air Dolomiti in der Frühphase der Erholung, die sich vor allem auf Kurz- und Mittelstrecken abspielt, aber immerhin eine gute Ausgangslage.

Anfangs werde zwar ein "starker Bedarf" an kompakteren Flugzeugen wie der E195 bestehen", schränkte der Manager mit Blick auf Wetlease-Aufträge und Bereederungsentwicklung ein. "Wachstum während der Erholungphase wird es aber notwendig machen, diese durch größere Maschinen wie Airbus A320-Familie mit mehr als 150 Sitzen zu ersetzen."

Ob Air Dolomiti in Zukunft von der E195 mit 112 Sitzen auf den größeren Nachfolger E195-E2 oder den Airbus A220 upgraden wird? "Niemand kann im Moment vorhersagen, wie groß der Geschäftsreiseverkehr im sogenannten New Normal nach der Pandemie sein wird", sagte Eberhart aero.de. Momentan sei der E195 das optimale Flugzeug für die Airline.

Air Dolomiti treibt Netzausbau voran

Der Lufthansa-Italienspezialist testet derzeit neue Ziele in Schweden und Österreich - und knüpft damit eine schon vor der Krise entwickelte Geschäftsstrategie an. Die Airline hatte ihr Netz 2020 bereits um Verbindungen von kleineren italienischen Flughäfen - Cuneo und Forli - nach München erweitert und Verona mit Berlin und Düsseldorf vernetzt.

"Die neuen Verbindungen von Schweden und Österreich nach Frankfurt setzen die Erweiterung unseres Flugangebots fort und bieten und unseren Passagieren neue Ziele an", sagte Eberhart. Die Linien an das Lufthansa-Drehkreuz "werden es einfacher machen, sowohl geschäftlich als auch privat zu reisen."
© aero.de | Abb.: Air Dolomiti | 02.06.2021 06:20

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Beitrag vom 10.06.2021 - 17:27 Uhr
Erst einmal sollte geklärt werden was mit ALITALIA passiert. Der "Corriere della sera" munkelt von einer Zusammenarbeit mit Lufthansa, denn ohne einen starken Partner wird es die neue ATI nicht schaffen. Für Air Dolomiti keine schlechte Voraussetzung.
Beitrag vom 08.06.2021 - 14:04 Uhr
Ich kann mir gut vorstellen, dass Air Dolomiti ab Mailand auch Interkontinentalflüge zukünftig anbietet. ZB nach New York. Warum soll man die Pasagiere erst nach München oder Frankfurt fliegen, wenn man einen Dreamliner auch in Mailand füllen kann.

Die bleiben ja bei der Mutter so weit ich weiß, die Idee könnte auch mit einer A321 LR oder XLR geflogen werden. Bin gespannt wie sich Air Dolomiti sich weiter entwickelt.
Beitrag vom 06.06.2021 - 18:47 Uhr
Ich kann mir gut vorstellen, dass Air Dolomiti ab Mailand auch Interkontinentalflüge zukünftig anbietet. ZB nach New York. Warum soll man die Pasagiere erst nach München oder Frankfurt fliegen, wenn man einen Dreamliner auch in Mailand füllen kann.


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