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Es ist ein Traum, den der ukrainische Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj schon seit Längerem träumt: die Ukraine soll eine Staats-Airline erhalten - mit Flugzeugen, die aus heimischer Produktion stammen.
"Der Staat ist bereit, Gelder bereitzustellen, um eine nationale, staatliche Fluggesellschaft aufzubauen", unterstrich Selenskyj bei einer Pressekonferenz im Antonow-Werk von Kiew-Gostomel Ende Mai. Ähnlich äußerte sich auch sein neuer Minister für Infrastruktur, Oleksandr Kubrakow.
Damit wolle man einerseits die Konnektivität innerhalb des Landes stärken, andererseits aber auch Arbeitsplätze sichern.
Zwei Regionaljets im Portfolio
Geeignete Flugzeugmuster "made in Ukraine" gäbe es für das Projekt tatsächlich: im Portfolio des Frachter-Spezialisten Antonow finden sich seit einigen Jahren auch die Airliner An-148 und An-158. Die beiden Schulterdecker werden von je zwei ukrainischen D-436-Turbofans angetrieben.
Während die An-148 je nach Bestuhlung 75 bis 92 Passagiere aufnehmen kann, bietet die um zweieinhalb Meter gestreckte An-158 maximal 102 Fluggästen Platz. Die An-158 diente außerdem als Basis für den Transporter An-178, von dem die Regierung der Ukraine im Dezember 2020 drei Exemplare für die Armee bestellte.
Neue Partner aus dem Westen
Obwohl der Erstflug der An-148 bereits im Dezember 2004 stattfand und die An-158 im April 2010 folgte, hat Antonow bislang lediglich 47 Exemplare der beiden Muster gebaut. Das lag unter anderem daran, dass Antonow Verträge mit russischen Zulieferern schloss. Die stellten nach Ausbruch des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine 2014 die Zusammenarbeit ein.
Inzwischen hat Antonow jedoch Partner aus dem Westen unter Vertrag genommen – und die Produktion neuer Flugzeuge läuft wieder. Theoretisch sind die Ukrainer nach Aussagen des früheren Antonow-Chefs Oleksandr Donets in der Lage, jährlich zehn bis 15 neue Maschinen zu fertigen.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Antonow | 08.06.2021 17:13
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