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Ryanair will wieder über Belarus fliegen

Michael O`Leary
Michael O`Leary, © A4E

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LONDON - Ryanair-Chef Michael O'Leary hat die erzwungene Landung einer Boeing 737 in Belarus als "vorsätzlichen Verstoß gegen alle internationalen Luftfahrtvorschriften" kritisiert.

O'Leary sagte am Dienstag vor einem Ausschuss des britischen Parlaments in London zu dem Vorfall vor drei Wochen aus, wie die Nachrichtenagentur PA berichtete. Zuvor schon hatte der 60-Jährige von einer "staatlich gesponserten Entführung" durch Belarus gesprochen.

Die Behörden der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik hatten eine Ryanair-Maschine auf dem Weg von Athen nach Vilnius mit einem Kampfjet zur Zwischenlandung in Minsk gezwungen. An Bord waren der Regierungskritiker Roman Protassewitsch und seine Freundin Sofia Sapega. Beide wurden nach der Landung verhaftet. Die EU, Großbritannien und die USA verhängten daraufhin erneut Sanktionen gegen die ehemalige Sowjetrepublik.

Der Pilot der Maschine sei mit irreführenden Angaben von den Luftverkehrsbehörden in Minsk unter Druck gesetzt worden, berichtete O'Leary. Crew und Passagiere hätten dann stundenlang in einem "bedrohlichen und feindlichen" Umfeld ausharren müssen. Der Konzernchef sprach sich trotzdem gegen die dauerhafte Vermeidung des Luftraums über Belarus für ausländische Fluggesellschaften aus. Dies führe zu längeren Flügen und sei nicht im Interesse der Passagiere.

Die EU hatte Ende Mai die europäischen Fluggesellschaften aufgefordert, den Luftraum über Belarus zu meiden. Anfang Juni beschloss Brüssel außerdem, den eigenen Luftraum für belarussische Fluggesellschaften vorerst zu schließen.
© dpa-AFX | 15.06.2021 13:59

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Beitrag vom 17.06.2021 - 13:39 Uhr
Die Sache ist eigentlich relativ klar: Belarus hat mit der Flugzeugentführung bewiesen, dass deren Luftraum nicht sicher ist. Daher gibt es auch nur eine logische Konsequenz: Keine Flüge über Belarus. Da geht es nicht (nur) um Politik und Bestrafung, sondern schlicht und ergreifend um die Flugsicherheit, die in Belarus nicht gegeben ist.

Wer damit ein Problem hat, sollte sich nicht bei denen beschweren, die dieses Flugverbot verhängen, sondern bei denen, die die Ursache dafür sind.
Beitrag vom 15.06.2021 - 18:20 Uhr
Wenn er damit paar Euro sparen könnte, würde er auch eigene Grossmutter verkaufen...

Möglich, aber die Frage muss erlaubt sein, was die Wirtschaft mit Politik am Hut hat.

Welchen Vorteil hat Firma XY wenn sie dort nicht herumfliegt?

Wurde seit dem Überflugverbot irgendeiner der Demonstranten freigelassen?
Also wenn das halbwegs mit Anstand über die Bühne gehen würde, müssten die Fluggesellschaften für den Umweg entschädigt werden.

Noch schlimmer war/ist es beim Russlandembargo, mit dem unsere transatlantischen Freunde vorpreschten und ostdeutsche Firmen diese "Wertepolitik" dann ausbaden mussten. Absoluter Nonsense, v.a. weil die US viel weniger Handel mit RUS trieben - und dort wo sie es doch taten - bei den Raketentriebwerken - hat man sich dann selbst Ausnahmegenehmigungen ausgestellt.

Was ist außerdem in China? Da sitzt ne ganze Volksgruppe im Arbeitslager ein. Gibts da auch Flugverbote, oder gibts die nur bei einzelnen verhafteten Dissidenten und über 100.000 gibts nen Freispruch?

Also das Ganze ist das reinste Chaos. Einen roten Faden kann man nicht ausmachen, es ist schlicht gehetzte Symbolpolitik auf den Rücken der Wirtschaft mit 0,0 Effekt.
Beitrag vom 15.06.2021 - 16:43 Uhr
Wenn er damit paar Euro sparen könnte, würde er auch eigene Grossmuter verkaufen...


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