Grüne Liste
Älter als 7 Tage

Britische Airlinebranche weiter ausgebremst

Manchester airport
Manchester airport, © MAN

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LONDON - Die britische Reisewirtschaft hat sich enttäuscht über die Entscheidung der Londoner Regierung gezeigt, nur wenige Tourismusziele in Europa auf die "grüne" Corona-Reiseliste zu setzen. Airlines und Flughafenbetreiber fordern von der Regierung vor Gericht mehr Transparenz über ihre Entscheidungskriterien.

Der "übervorsichtige" Ansatz der Regierung sei ein weiterer Schlag für die ohnehin von der Pandemie hart getroffene Branche, sagte die Chefin des Flughafenverbands Airport Operators Association, Karen Dee, am Donnerstagabend.

Zwar sei jede Erweiterung der "grünen Liste" willkommen, doch helfe der Schritt nicht beim Neustart. Matthew Fell vom Industrieverband CBI sagte, die Ergänzungen würden nicht dazu beitragen, die Sommersaison zu retten.

Die Regierung hatte am Donnerstag zwar mehrere Länder und Gebiete neu auf die "grüne Liste" gesetzt. Das bedeutet, dass Reisende nach Ankunft in Großbritannien nur einen Corona-Test statt zwei machen und nicht in Selbstisolation müssen. Aus der EU wurden aber nur die Mittelmeerinsel Malta sowie das zu Portugal gehörende Madeira und die spanischen Balearen mit Mallorca auf die Liste gesetzt.

Bis auf Malta stehen aber alle Ziele auf einer Beobachtungsliste. Damit droht im Ampelsystem die Wiedereinstufung auf die "gelbe Liste". Wer von dort nach Großbritannien einreist, muss für zehn Tage in häusliche Quarantäne.

Trotz niedriger Corona-Fallzahlen steht auch Deutschland weiterhin auf der "gelben Liste", ebenso wie wichtige Urlaubsdestinationen wie Griechenland, Italien oder Festland-Spanien.

CBI-Vertreter Fell forderte eine Ausweitung. "Wegen der erfolgreichen Impfkampagne sollte das Vereinigte Königreich bei der sicheren Wiederaufnahme des internationalen Reiseverkehrs an der Spitze stehen", sagte Fell.

Da dies nicht der Fall ist, haben Flughafenbetreiber, Airlines und andere Akteure der Reisebranche nun eine gemeinsame Klage gegen die Regierung angestoßen: Sie fordern mehr Transparenz über die Kriterien, nach denen die Länder eingeteilt werden.

Harsche Kritik am Vorgehen der Regierung kommt auch von Piloten- und Flugbegleitergewerkschaften.

Das Reiseunternehmen On the Beach kündigte an, keine Buchungen für die "grünen" Gebiete auf der Beobachtungsliste anzunehmen. Es gebe keine Garantie, dass Reisende nach ihrer Rückkehr nicht doch in Quarantäne müssten. Der Reisekonzern Thomas Cook erwartet hingegen zahlreiche Buchungen.
© dpa, aero.de | Abb.: Gatwick Airport | 25.06.2021 09:48


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