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Den Kauf etwa von CO2-Zertifikaten, mit denen der eigene Ausstoß bilanziell oder andernorts ausgeglichen wird, sehe man nur noch "als letzte Möglichkeit". Der Manager versprach: "Es geht uns um eine echte Reduzierung der Emissionen."
Unternehmen in verschiedenen Wirtschaftszweigen behelfen sich häufig mit dem Zertifikatehandel oder auch mit "Kompensationsprojekten" wie Aufforstung, wenn sie Verringerungsziele bei klimaschädlichen Gasen noch nicht erreichen können. Dabei kommt vor allem dem Handel mit Verschmutzungsrechten einerseits eine wichtige Steuerungsfunktion zu, denn so wird den Verursachern der Emissionen zumindest ein Teil der gesellschaftlichen Kosten zugerechnet - ein Instrument, das in der Klimapolitik lange fehlte oder nur auf wenige Branchen angewandt wurde. Auf der anderen Seite sehen sich manche finanzkräftige Firmen dem Vorwurf ausgesetzt, sich durch solche Papiere gewissermaßen von echten, großen Verringerungen "freizukaufen".
In der Autoindustrie etwa gibt es einen regelrechten internen Markt, auf dem Hersteller mit guter CO2-Bilanz überschüssige Zertifikate an solche mit schlechter Bilanz gewinnträchtig weitergeben. Die Touristik ist ebenfalls eine Branche mit großem CO2-Fußabdruck.
Tui arbeite seit längerem daran, "die Umweltauswirkungen unserer Aktivitäten in den Bereichen Airline, Kreuzfahrten, Hotels, Büros und Reisebüros zu verringern", so Joussen. Besonders die CO2- und auch Stickoxid-Lasten von Schiffen und Flugzeugen der Branche fallen global ins Gewicht. Joussen mahnte, "dass wir bei jeder unternehmerischen Entscheidung Nachhaltigkeit sehr bewusst bewerten. Gerade auch bei Innovation und Investments, wie bei unserer Flugzeugflotte, Schiffen oder Energieversorgung für unsere Hotels."
Inzwischen kooperiere der Konzern aus Hannover mit der Initiative "Science Based Targets". Diese unterstütze Tui dabei, die Pläne für die Klimaneutralität zu erstellen und externe Experten einzubinden. Während es an Klimazielen nicht mangelt, gibt es oft Kritik an zu wenig konkreter und verbindlicher Umsetzung.
© dpa | Abb.: TUI Group | 03.11.2021 05:47
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