BERLIN - Die Einsatzbedingungen für die deutschen Soldaten in Mali verschlechtern sich weiter.
Die Regierung des westafrikanischen Landes hat die Überfluggenehmigung für den Militärtransporter A400M zurückgezogen.
Darüber hat das Einsatzführungskommando der Bundeswehr nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur die Obleute im Verteidigungsausschuss des Bundestags unterrichtet.
Ohne eine solche Überfluggenehmigung kann demnach eine lückenlose Rettungskette für das deutsche Minusma-Kontingent über Niger nicht sichergestellt werden.
Hintergründe für den Entzug der Überfluggenehmigung seien nicht bekannt, hieß es weiter. Die Bundeswehr ist den Angaben zufolge auch von der Anweisung der malischen Regierung betroffen, dass ausländischen Soldaten der Aufenthalt auf einem Teil des Flughafens in der Hauptstadt Bamako, auf dem sich auch ein UN-Stützpunkt befindet, nicht mehr gestattet wird. Sämtliche Soldaten - darunter 60 der Bundeswehr - müssen demnach das Betriebsgelände der Firma "Sahel Aviation Services" innerhalb von 72 Stunden verlassen.
Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern hat seit 2012 drei Militärputsche erlebt und gilt als politisch äußerst instabil. Seit dem bisher letzten Putsch im Mai 2021 wird das Land von einer militärischen Übergangsregierung geführt, die enge Beziehungen zu Russland pflegen soll.
© dpa-AFX | 03.08.2022 10:13
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Beitrag vom 04.08.2022 - 04:58 Uhr
Weil die Bundeswehr ausschließlich mit A400M nach Mali fliegen kann? Die A321 und A330 sind alle am Boden?
Nach Mali dürfen meines Wissens nach nurmehr Flugzeuge mit taktischer Schutzausrüstung fliegen (also Raketenabwehrsystemen), welche nur der Airbus A400M hat. Aber das Problem ist doch nicht eines des Typs. Jede Wette, wenn die Bundesregierung heute verkünden würde, dass Deutschland sich aus der Blauhelm-Mission zurückzieht, sind die Überflugrechte morgen wieder da.
Die Junta in Mali will die Blauhelme loswerden, damit sie ohne internationale "Einmischung" mithilfe russischer Söldner auf die Volksgruppen eindreschen kann, die durch die Junta nicht vertreten werden.
Beitrag vom 03.08.2022 - 14:34 Uhr
Ich glaube, das Räumen des Geländes der Sahel Aviation Services innerhalb von 72 Std ist viel schwerwiegender, als andere Flugzeuge mit den MedEvac-Komponenten auszustatten. Möglicherweise möchte da auch nur jemand ein größeres Stück vom Kuchen und nach Eingang einer Zahlung kommt man zu einem "Kompromiss".
Beitrag vom 03.08.2022 - 14:18 Uhr
Weil die Bundeswehr ausschließlich mit A400M nach Mali fliegen kann? Die A321 und A330 sind alle am Boden?
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Nach Mali dürfen meines Wissens nach nurmehr Flugzeuge mit taktischer Schutzausrüstung fliegen (also Raketenabwehrsystemen), welche nur der Airbus A400M hat. Aber das Problem ist doch nicht eines des Typs. Jede Wette, wenn die Bundesregierung heute verkünden würde, dass Deutschland sich aus der Blauhelm-Mission zurückzieht, sind die Überflugrechte morgen wieder da.
Die Junta in Mali will die Blauhelme loswerden, damit sie ohne internationale "Einmischung" mithilfe russischer Söldner auf die Volksgruppen eindreschen kann, die durch die Junta nicht vertreten werden.