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Fehlende Teile bremsen Airbus aus

Guillaume Faury
Guillaume Faury, © Airbus

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TOULOUSE - Der Luftverkehr erholt sich von der Corona-Krise und die Nachfrage nach Flugtickets und neuen Jets brummt. Doch Airbus kommt mit dem Abarbeiten des Auftragsbergs kaum hinterher: Fehlende Teile von Zulieferern und ein angespannter Arbeitsmarkt bremsten den Dax-Konzern schon im vergangenen Jahr aus.

Airbus legt in dieser Woche - am 16. Februar - seine Bilanz für 2022 vor. Mit mehr Spannung wird aber der Ausblick erwartet.

Anfang Dezember musste sich Vorstandschef Guillaume Faury von seinem bereits gekappten Ziel verabschieden, im Gesamtjahr rund 700 Verkehrsjets auszuliefern. Letztlich wurden es netto nur 661 Stück. Im Januar 2023 bekam Airbus sogar nur 20 neue Flugzeuge vom Werksgelände.

Vor wenigen Wochen hatte Faury bereits eingeräumt, dass die Engpässe in den Lieferketten im neuen Jahr vorerst anhalten dürften. Bei der Vorlage der Jahreszahlen wird von ihm auch eine Prognose dazu erwartet, wie viele Maschinen der Hersteller 2023 ausliefern wird. Zudem nennt Airbus üblicherweise Jahresziele für den um Sonderposten bereinigten operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) und den freien Barmittelzufluss vor Fusionen, Übernahmen und Kundenfinanzierungen.

Dass das Auslieferungsziel geplatzt ist, soll die finanziellen Ziele des Vorstands im vergangenen Jahr jedoch nicht beeinträchtigt haben. Airbus bekräftigte im Dezember ausdrücklich den Plan, einen bereinigten operativen Gewinn von etwa 5,5 Milliarden Euro zu erzielen. Der freie Barmittelzufluss vor Fusionen und Kundenfinanzierungen sollte 4,5 Milliarden Euro erreichen.

Gespannt dürfen Anleger auch darauf schauen, ob die Airbus-Führung ihre Pläne für den Ausbau der A320neo-Produktion noch einmal anpasst - und wie. Faury hatte im Januar zwar daran festgehalten, die Produktionsrate der Modellfamilie bis Mitte des Jahrzehnts auf den Rekordwert von 75 Maschinen pro Monat hochzufahren. Allerdings könnte der Weg dorthin anders verlaufen als anfänglich geplant.

750 Auslieferungen 2023?

Nach Einschätzung von Branchenexperten hat Airbus sein Ziel für den bereinigten operativen Gewinn 2022 nicht ganz erreicht: Von dem Konzern selbst befragte Analysten rechnen im Schnitt mit gut 5,4 Milliarden Euro, knapp zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz dürfte um gut zwölf Prozent auf 58,6 Milliarden Euro gestiegen sein. Unter dem Strich erwarten die Experten jedoch einen Gewinnrückgang um rund sieben Prozent auf 3,9 Milliarden Euro.

Dennoch dürfte Airbus die Dividende anheben. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg fragte Experten rechnen im Schnitt mit einer Ausschüttung von 1,72 Euro je Anteilschein. Das wären 22 Cent mehr als für 2021.

Während sich die Airbus-Führung zu ihren Auslieferungsplänen noch bedeckt hält, gehen die von Bloomberg befragen Analysten für das neue Jahr im Schnitt von 750 ausgelieferten Jets aus. Der bereinigte operative Gewinn dürfte nach ihrer Einschätzung auf fast 6,4 Milliarden Euro steigen.
© dpa-AFX | Abb.: Airbus | 13.02.2023 07:39


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