"Der weltweite Luftverkehr erholt sich schrittweise auf das Vor-Corona-Niveau, doch Deutschland hinkt insbesondere bei dezentralen Verbindungen hinterher", sagte der kommissarische Direktor des Instituts für Luftverkehr, Florian Linke.
Die Verzögerung sei vermutlich Folge von hohen Standortkosten und einem geringen Wirtschaftswachstum. "Dies mindert die Attraktivität für Low-Cost-Airlines und stellt die Entwicklung von Regionalflughäfen vor Herausforderungen", sagte Linke.
Die Fluggesellschaften Ryanair, Eurowings und Condor hatten erst im Oktober bekanntgegeben, ihr Angebot am Hamburger Flughafen im Sommer 2025 aufgrund gestiegener Kosten zu verringern.
Wachstum erfordert größere Flugzeuge
Mittelfristig erwarten die Forscher ein weiteres Wachstum des Luftverkehrs. Die Kapazitätsgrenzen vieler Flughäfen erforderten zunehmend den Einsatz größerer Flugzeuge. Außerdem führten geopolitische Entwicklungen zu veränderten Luftverkehrsströmen und teils längeren Flugwegen und erhöhtem Treibstoffverbrauch, sagte der Institutsdirektor.
Das Institut entstand im April vergangenen Jahres durch die Zusammenlegung einer wissenschaftlichen Einrichtung für Lufttransportsysteme am Standort Hamburg-Harburg und des Instituts für Flughafenwesen und Luftverkehr in Köln. Beide Institute gehörten bereits zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Jetzt wurde das fusionierte Institut feierlich eröffnet.
Es soll dazu beitragen, das Fliegen klimaverträglicher, nutzerfreundlicher und leistungsfähiger zu machen. Die 65 Mitarbeiter erstellen unter anderem eine Luftverkehrsprognose. Auf dieser Grundlage veröffentlicht das Institut regelmäßig Berichte zur Entwicklung Billigfluggesellschaften sowie zur weltweiten Luftfahrt und zum Flugreiseverkehr.
Steigende Kosten, Wettbewerb und Klimaschutz
"Steigenden Kosten und der zunehmende internationale Wettbewerb stellen für den Luftverkehrsstandort Deutschland eine große Herausforderung dar", sagte die DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Anke Kaysser-Pyzalla. Auch aus dem Ziel einer klimaverträglichen Luftfahrt ergäben sich für Airlines und Flughäfen gravierende Veränderungen und Umbrüche.
Mit dem neuen Institut widme sich das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt deshalb den drängenden ökologischen und ökonomischen sowie operationellen und regulatorischen Fragen des Luftverkehrs.
© dpa-AFX | Abb.: FMG | 08.11.2024 14:18
Kommentare (13) Zur Startseite
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Mein Vorredner 'Opa Geuder' hat ja schon einen Grund genannt.
Und beim innerdeutschen Flugverkehr dürfte auch eine Rolle spielen, dass die Deutsche Bahn in der Pandemie das eigene Angebot wesentlich stabiler gehalten hat und seitdem weiter ausbaut.
Bei aller berechtigten Kritik am Bahnverkehr, wenn man nicht einen Anschlussflug hat, ist man innerdeutsch mit der Bahn meistens besser unterwegs.
Aber das steht doch grundsätzlich als Analyse im Artikel und bei Bedarf kann man sich mehr Informationen über deren Ergenisse bei der DLR holen. Völlig neutral, das ist nicht eingefärbt, gibt keinen Aufschrei und da jammert auch niemand.
Mein Vorredner 'Opa Geuder' hat ja schon einen Grund genannt.
Und beim innerdeutschen Flugverkehr dürfte auch eine Rolle spielen, dass die Deutsche Bahn in der Pandemie das eigene Angebot wesentlich stabiler gehalten hat und seitdem weiter ausbaut.
Bei aller berechtigten Kritik am Bahnverkehr, wenn man nicht einen Anschlussflug hat, ist man innerdeutsch mit der Bahn meistens besser unterwegs.
Die Interpretation meiner Meinung hinsichtlich allumfänglicher Direktverbindungen und deren Finanzierung entspringt der Phantasie des Kommentators. Danke, jenes bereichert die sachliche Diskussion.