Mehrere Verletzte
Älter als 7 Tage

Ryanair-Flug gerät in Gewitterzelle

Ryanair Boeing 737-800
Ryanair Boeing 737-800, © Boeing

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MEMMINGEN - Unwetter in Süddeutschland haben eine Boeing 737-800 in schwere Turbulenzen gebracht und zu einer ungeplanten Landung am Flughafen Memmingen gezwungen. Wegen acht verletzter Menschen an Bord musste die Maschine am späten Mittwochabend eine Sicherheitslandung im Unterallgäu einlegen.

Und auch andernorts hatte das Unwetter üble Folgen: Im nahegelegenen Ulm etwa machte es gleich mehrere Häuser unbewohnbar.

Laut Polizei handelte es sich bei der unplanmäßig gelandeten Maschine um Ryanair-Flug 8 mit 179 Passagieren und 6 Crew-Mitgliedern, der von Berlin nach Mailand unterwegs war. Er geriet während des Flugs in derart heftige Turbulenzen, dass acht Personen an Bord verletzt wurden.

Drei von ihnen mussten zur Behandlung ins Krankenhaus: ein zweijähriges Kind trug Prellungen davon, eine Frau eine Kopfplatzwunde, eine andere Passagierin klagte über Rückenschmerzen.

Da das Luftamt Südbayern einen Weiterflug der EI-EKN nicht genehmigt habe, organisiere die Fluggesellschaft nun Busse für die Weiterreise, teilte die Polizei mit. Die Airline war für Anfragen zunächst nicht erreichbar.

Windhose oder Tornado?

Auch sonst hatten die Einsatzkräfte in der Nacht gut zu tun: In Baden-Württemberg beschädigte das Unwetter mehrere Häuser in Ulm. Im Stadtteil Donaustetten seien die Dächer mehrerer Reihenhäuser abgedeckt worden, sodass sie nicht mehr bewohnbar sind, sagte ein Feuerwehrsprecher. Verletzte gebe es nicht. Die Feuerwehr gehe von einer "kleinen Windhose" aus, die durch zwei bis drei Straßenzüge gezogen sei.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prüft, ob es sich um einen Tornado handelte. Im Laufe des Tages sollte Klarheit herrschen, sagte ein DWD-Sprecher.

Im Norden Oberbayerns und in der Oberpfalz gab es jeweils etwa 50 Feuerwehreinsätze wegen des Unwetters, in Niederbayern knapp 40. Die meisten beschränkten sich laut Polizei aber auf vollgelaufene Gullys, umgeknickte Bäume oder feuchte Keller. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen nicht.

Unwetter auch am Donnerstag möglich

Für heute erwartet der DWD im Nordwesten Deutschlands Schauer mit kurzen Gewittern und Starkregen. Auch kleinkörniger Hagel und stürmische Böen seien möglich. Im Laufe des Nachmittags soll es kräftigere Gewitter und - von der Mitte bis in den Osten Deutschlands - lokal auch Starkregen mit 20 Litern pro Quadratmeter geben. Auch vereinzelte Unwetter mit Hagelkörnern mit einer Größe von etwa zwei Zentimetern sind laut DWD nicht auszuschließen.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Ryanair | 05.06.2025 06:37

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Beitrag vom 05.06.2025 - 19:31 Uhr
Und der Flug ist nicht in ein Gewitter geraten, sondern von der Cockpitcrew dort hineingeflogen worden.

Ziemlich harte Vorwürfe, waren Sie an Board und haben die Situation miterlebt? Gewitterzellen können sich sehr schnell und unvorhersehbar entwickeln. Selbst mit Radar, Erfahrung und klaren Verfahren kann es passieren, dass eine Crew in Turbulenzen gerät – etwa durch Abschattungen, Datenverzögerungen oder begrenzte Ausweichmöglichkeiten.

Fakt ist: Keine Crew fliegt absichtlich in ein Gewitter. Entscheidungen im Cockpit sind komplex und basieren immer auf der bestmöglichen Einschätzung der Lage. Pauschale Schuldzuweisungen helfen hier nicht weiter.

Moin, zunächst mal an die Redaktion: was haben meldungen über Feuerwehreinsätze und Gullideckel in diesem Beitrag zu suchen? Nichts!
Dem würde ich widersprechen. Zur allgemeinen Einordnung der Ereignisse ist es durchaus von Relevanz, wie die allgemeine Wetterlage war und in welchem Ausmaß sie sich in Süddeutschland bemerkbar gemacht hat.

Ich bin - wie man, denke ich, an meinen Statements oben sehen kann - ebenfalls stets sehr vorsichtig mit Schuldzuweisungen bevor man die Fakten kennt. In Deutschland ist ja zudem etwa die ATC-Kommunikation öffentlich nicht zugänglich, im Gegensatz etwa zu den Niederlanden und zu Polen. Tracking-Websiten sind allerdings eine interessante Errungenschaft unserer Zeit und auch in Deutschland erlaubt. Ich habe mir interessehalber mal die erreichbaren Wetterdaten für den fraglichen Zeitraum in Südbayern besorgt und sie mit den verfügbaren Daten von Tracking-Websiten abzugleichen versucht. Wenn ich das richtig sehe war dieser Luftraum zu diesem Zeitpunkt offenbar geschlossen (?) (= deshalb dann wohl offenbar auch keine Sicherheitslandung in MUC, dem am nächsten gelegenen Flughafen). Jedenfalls umflogen ihn zu diesem Zeitpunkt die meisten Flugzeuge, darunter auch mehrere Ryanair-Maschinen. Nur Flug FR 8 und ein A 320 von Air Cairo sind in gerader Linie auf ihrem Kurs geblieben - Flug FR 8 bis die Maschine dann in westlicher Richtung nach FMM abbog und dabei in den Sinkflug überging. Das mit aller Vorsicht gesagt - es ist nur das, was ich mit öffentlich zugänglichen Daten sozusagen mit Bordmitteln feststellen konnte, es sagt nichts über das aus, was in den entscheidenden Minuten im Cockpit von EI-EKN vor sich ging und welche Informationen dort vorlagen. Es sagt auch nichts aus über die Kommunikation zwischen Piloten und ATC.

Aber nachdem ich dieses gesehen habe halte ich es erst recht für wichtig, dass eine Untersuchung des Vorfalls durch die BFU stattfindet.
Beitrag vom 05.06.2025 - 19:00 Uhr
Moin, zunächst mal an die Redaktion: was haben meldungen über Feuerwehreinsätze und Gullideckel in diesem Beitrag zu suchen? Nichts!
Und der Flug ist nicht in ein Gewitter geraten, sondern von der Cockpitcrew dort hineingeflogen worden. Und bevor jetzt irgendjemand mit "Anweisungen der Flugsicherung kommt, Quatsch, the final decision rests with the commander. Und Ihr Wetterradarbild werden die Kameraden ja hoffentlich interpretieren können, und die sechs großen Bildschirme (Fenster!) dürfen auch benutzt werden.
@hamtlg: Paxe lernen erst wieder, wenn man sie nicht mehr als Kunden behandelt, die meinen, dass ihre Rechte und ihr Anspruch auf Service soweit reichten, dass sie die Sicherheitsvorschriften an Bord nach Gusto interpretieren können. Es sind Passagiere, die nach den Beförderungsbedingungen die Anweisungen der Fluggesellschaft und der Besatzung zu befolgen haben - GEHORSAMSPFLICHT. Aber man hat ja jahrelang systematisch daran gearbeitet, dass an Bord einer 737 180 Kapitäne und sechs Diener sind, dann sind solche Ergebnisse eben das Ergebnis.


Darf man erfahren, woraus sich Ihr 'Zorn' auf die heutigen Pilotenausbildung speist?

Laut Statistiken,.z.B.:

 https://www.airliners.de/iata-unfallrate-luftfahrt-sinkt-zahl-todesopfer-2024-gestiegen/79443

nimmt die Unfalljäufigkeit seit Jahren ab, bei einer gleichzeitigen Steigerung der Flugbewegungen insgesamt.

Nach Ihrem hier in diversen Threads vielfach geäußerten Misstrauen in die Ausbildung, bzw. die Fähigkeiten der heutigen Pilotengeneration, müsste das doch eher andersrum sein.
Beitrag vom 05.06.2025 - 17:39 Uhr
Und der Flug ist nicht in ein Gewitter geraten, sondern von der Cockpitcrew dort hineingeflogen worden.

Ziemlich harte Vorwürfe, waren Sie an Board und haben die Situation miterlebt? Gewitterzellen können sich sehr schnell und unvorhersehbar entwickeln. Selbst mit Radar, Erfahrung und klaren Verfahren kann es passieren, dass eine Crew in Turbulenzen gerät – etwa durch Abschattungen, Datenverzögerungen oder begrenzte Ausweichmöglichkeiten.

Fakt ist: Keine Crew fliegt absichtlich in ein Gewitter. Entscheidungen im Cockpit sind komplex und basieren immer auf der bestmöglichen Einschätzung der Lage. Pauschale Schuldzuweisungen helfen hier nicht weiter.

Moin, zunächst mal an die Redaktion: was haben meldungen über Feuerwehreinsätze und Gullideckel in diesem Beitrag zu suchen? Nichts!
Dem würde ich widersprechen. Zur allgemeinen Einordnung der Ereignisse ist es durchaus von Relevanz, wie die allgemeine Wetterlage war und in welchem Ausmaß sie sich in Süddeutschland bemerkbar gemacht hat.


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