Selbstschutz
Älter als 7 Tage  

Deutschlands erste A400M mit Laser-Raketenabwehr

Luftwaffe Airbus A400M
Luftwaffe Airbus A400M, © Airbus Defence

Verwandte Themen

SEVILLA - Die Luftwaffe hat ihren ersten Airbus A400M mit einem Laser-System zur Abwehr feindlicher Raketen erhalten. Das Selbstschutzsystem blendet die Zielerfassung anfliegender Raketen mit starken Lichtsignalen. Die Ausrüstung für 23 A400M der Luftwaffe stammt aus Israel.

Der Selbstschutz der A400M-Transporter der Luftwaffe wird weiter verbessert. Zur Abwehr von infrarotgelenkten Flugkörpern erhalten 23 Maschinen ein so genanntes DIRCM-System (Directed Infrared Counter Measures).

Die Ausrüstung stammt vom israelischen Unternehmen Elbit Systems. Sie besteht aus einer Wärmebildkamera mit hoher Bildrate und einem kleinen, hochdynamischen Spiegelrevolver.

Die Kamera erfasst und verfolgt anfliegende Raketen, während die entsprechend gesteuerte Laserstrahl direkt in den Suchkopf strahlt und so die Zielerfassung verhindern soll. Abwehrvorrichtungen dieser Art kommen auch bei Verkehrs- und Geschäftsreiseflugzeugen zum Einsatz.

Am 11. September startete die erste mit dem System ausgestattete A400M von Sevilla aus in Richtung Heimat. Das Flugzeug mit dem Kennzeichen 54+35 kehrte zum Lufttransportgeschwader 61 nach Wunstorf zurück. Im Frühsommer hatte die Maschine in Spanien die DIRCM-Ausstattung getestet.

Den Auftrag hatte das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) Anfang Juni an Airbus erteilt. Der Flugzeugbauer übernimmt den Einbau im Rahmen geplanter Wartungsarbeiten an den Standorten Manching, Getafe und Sevila. Die Maßnahmen soll bis 2032 abgeschlossen sein.

Die Vereinbarung schließt auch die Ausbildung und Werkzeuge mit ein. Die entsprechend modifizierten Transporter will die Luftwaffe für taktische Einsätze einschließlich medizinischer Evakuierungsmissionen in Krisengebieten einsetzen.

Selbstschutz-Ausstattung komplett

Das israelische DIRCM-System trägt den Namen J-MUSIC (Multi Spectral Infrared Countermeasure) und wird für die A400M in Deutschland von der Diehl Defence GmbH betreut. Die Einrüstung komplettiert das DASS-Selbstschutzsystem (Defensive Aids Sub-System) des Transporters, das in der ersten Stufe aus einem Warnsystem sowie Düppel- und Fackel-Täuschkörper besteht.

Hier hatte die Bundeswehr 24 Rüstsätze bestellt. Das erste entsprechend ausgestattete Flugzeug landete am 16. Dezember in Wunstorf (54+07). Der zweite Schritt besteht nun aus der DIRCM-Abwehreinrichtung gegen Infrarot-Flugkörper. Auch die A330 MRTT der NATO verfügen über diese Selbstschutz-Ausstattung.
© FLUG REVUE - Patrick Hoeveler | Abb.: Airbus | 21.09.2025 07:14


Kommentare (0) Zur Startseite

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

aero.ukWe spread our wings to the UK. Visit aero.uk for British aviation news from our editors.

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 11/2025

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden