Flug AF447
Älter als 7 Tage

Flugweg von verunglücktem Airbus A330 rekonstruiert

BRASILIA - Die brasilianischen Luftstreitkräfte haben den Flugweg von AF447 rekonstruiert. Der am Montag verunglückte Airbus A330-200 war am Sonntag Abend in Rio de Janeiro mit Ziel Paris gestartet und verließ über Natal das brasilianische Festland. Um 0133Z (22.33 Uhr) passierte der Flug den Punkt INTOL in 565 Kilometern Entfernung zur Küste und sollte nach weiteren 663 Kilometern gegen 0220Z (23.20 Uhr) TASIL melden.




Um 0214Z (23.14 Uhr) sendete das ACARS (Aircraft Communications Addressing and Reporting System) in hoher Frequenz automatische Fehlermeldungen. Das System meldete laut Ermittlern der brasilianischen Luftstreitkräfte unter anderem Fehlfunktionen in ISIS und ADIRU. Die Flugsteuerung habe daraufhin auf Alternate Law umgeschaltet.

Das an Autopilot, Triebwerksteuerung und Flugcomputer gekoppelte ADIRU ermittelt Außendaten zu Anstellwinkel, Geschwindigkeit, Temperatur und barometrischer Höhe. Das ISIS stellt unabhängige Informationen zu Flughöhe, Geschwindigkeit, Fluglage und Vertikalgeschwindigkeit zusammen.

Druckverlust in Kabine

Eine der letzten von AF447 empfangenen Funkinformationen weist einen Druckverlust in der Kabine aus. Dies wurde zwischenzeitlich von Air France bestätigt. Der genaue Geschehensablauf bleibt bislang jedoch offen. Gegen 0200Z (23.00 Uhr) trat der Unglücksflug auf FL350 zwischen INTOL und TASIL in eine schwere Gewitterfront ein.

Piloten vorausfliegender Maschinen hatten zuvor von Turbulenzen berichtet. Nachdem AF447 nicht zur erwarteten Zeit TASIL meldete, wurde die Notfallkette in Gang gesetzt. Für die 228 Menschen an Bord gibt es nach Sichtung von Wrackteilen der Maschine in rund 160 Kilometern Entfernung zu einem Atlantikarchipel kaum Hoffnung.

"Wir wissen heute nichts"

Die französischen Unfallermittler haben am Mittwoch die Chancen für eine schnelle Aufklärung eingeschränkt. "Diese Luftfahrt-Katastrophe ist die schlimmste, die dieses Land je erlitten hat", sagte der Direktor des Amts für Unfallanalysen BEA, Paul-Louis Arslanian, in Paris. "Wir können uns nicht erlauben zu spekulieren. Wir müssen alles verifizieren."

"Wir wissen heute nichts, es handelt sich alles um Spekulationen.
Man muss die Experten arbeiten lassen, damit wir Informationen
bekommen, denen wir vertrauen können", kommentierte Arslanian.

Der Absturz habe sich "mitten im Atlantik ereignet", wo das Wasser sehr tief sei, sagte Arslanian. Dort gebe es unterirdische Gebirge. Man könne das Wrack nicht auf 100 Meter genau orten. "Wir müssen die Flugschreiber finden." Er fügte hinzu: "Ich weiß nicht, was wir finden werden. Doch wir werden alles, was wir erfahren, unverzüglich mitteilen, wenn es klar ist."

Der BEA-Ermittler Alain Bouillard erklärte, vier Ermittlungsteams hätten die Arbeit aufgenommen. Eine Gruppe suche im Meer nach Trümmern. Die zweite analysiere die "Wartung und Geschichte des Flugzeugs". Das dritte Team überprüfe Einsatz und Nutzung des Flugzeugs und das vierte die Systeme und die Ausrüstung der Maschine.

20 Mitarbeiter der BEA und 30 Experten der Air France und des Herstellers Airbus seien am Werk. Die Experten von Airbus und Air France würden mehrere Tage lang in Brasilien die Funkgespräche und Radarbilder auswerten. "Die Arbeit ist intensiv. Wir sammeln alle Informationen, die uns helfen können", sagte Bouillard.
© aero.de, dpa | Abb.: Air France, Symbolbild | 03.06.2009 09:43


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#0
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Beitrag vom 17.10.2021 - 20:05 Uhr
was ist, gibt es Probleme?
Beitrag vom 16.08.2021 - 10:34 Uhr
@FloCo:
Das 'bemängele' ich an dem Beitrag:
"Planungen gibt es schon etwas länger. Nur haben die keinen der jeden Nasenpopel ins aero Forum schreibt. Und das hat auch seine Gründe. Und die Ereignisse überschlagen sich aktuell etwas schneller als auch Sie und ich uns das wohl ausmalen konnten. Andererseits kann man nicht bei jedem Ereignis gleich und sofort mit Sack und Pack das Land verlassen. Man hat eine Botschaft in dem Land eingerichtet die schließlich hoheitliche Aufgaben zu erledigen hat, incl. Betreuung der sich vor Ort befindlichen deutschen Bürger.".
Weil es nicht stimmt, quasi komplett falsch ist (und mich, wie schon öfters, diskreditieren sollte).

Außenminister H.Maas und Verteidigungsministerin A.Kramp-Karrenbauer werden zu Recht kritisiert - weil sie die Lage völlig falsch eingeschätzt und entsprechend schlecht 'vorbereitet' haben. Das kann man in anderen Medien (nicht Luftfahrtforen) nachlesen, z.B. auf Spiegel.de.

Aber prinzipiell haben Sie Beide Recht, ich hätte darauf gar nicht reagieren sollen. Mein Fehler.

Tut mir leid, aber ich kann in dem von Ihnen bemängelten Kommentar keinerlei Bezug zu Ihrem Kommentar sehen. Wie soll dieser Kommentar Sie dann diskreditieren?
Der User @Otto West redet über Planungen, die Sie mit keinem Wort erwähnt haben, der User @GB allerdings schon. Wie schaffen Sie es da sich gleich wieder in die Opferrolle zu lesen, dass Sie der User hier diskreditieren will? Der Kommentar von @74 bitte 63 würde dazu taugen; auf den nehmen Sie aber keinen Bezug.

Genau genommen antworten Sie jetzt hier auf einen Kommentar, der keinen wirklichen Bezug zu dem Ihrigen hat mit einer Beleidigung... und das gerade von Ihnen, wo Sie doch immer so sehr auf den guten Umgangston achten und immer sofort nach Moderation, Sperrungen und sonstigen rufen, wenn Sie sich angegriffen fühlen...

Das ist das, was ich nicht verstehe hier...

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