Emirates plant neue Flugzeugbestellungen

DÜSSELDORF - Emirates zeigt sich von den Schwierigkeiten ihrer Konkurrenten in Europa und den USA wenig beeindruckt. "Wir rechnen aufgrund der Vorausbuchungen für Dezember und Januar mit erheblich besseren Zahlen", sagte der Vorsitzende von Emirates Airlines, Scheich Ahmed bin Saeed Al-Maktoum, dem "Handelsblatt" (Donnerstag). Er erwarte zudem, dass sich der Markt in den kommenden Jahren sehr positiv entwickeln werde.

Das Unternehmen mit Sitz in Dubai zählt zu den am schnellsten wachsenden Fluglinien der Welt.

Die Flugzeughersteller Airbus und Boeing dürfen sich damit Hoffnung auf neue Bestellungen aus dem Nahen Osten machen. "Emirates denkt über die Anschaffung neuer Maschinen nach", sagte Scheich Ahmed. Den Flugzeugbauern drohen wegen der schlechten Lage vieler Fluggesellschaften derzeit Stornierungen und Verschiebungen.

Von der Dubai Air Show, die am Sonntag beginnt, erhofften sich Experten aber Signale, dass die Branche nach der Rezession wieder Atem schöpfe, schreibt das "Handelsblatt". Vor zwei Jahren hatten Boeing und die EADS-Tochter Airbus dort Bestellungen im Wert von 155 Milliarden US Dollar eingefahren.

Erwerb freier Lieferslots

Allein Emirates hat derzeit 58 Maschinen vom Typ A380 bestellt, außerdem Verträge und Optionen für 70 A350 XWB.

Emirates-Vorstandschef Tim Clark beklagete aber eine Verzögerung bei der Auslieferung der Flugzeuge. "In den Monaten November bis Dezember 2009 sollten wir drei A380 erhalten", sagte Clark. "Diese Flugzeuge werden jetzt zwischen Dezember und Januar ausgeliefert. Wir werden bis Ende 2010 nur 15 statt der geplanten 20 A380-Jets haben: Das wird unsere Wachstumspläne beeinflussen."

Noch im Juni hatte Emirates allerdings selbst ein verlangsamtes Wachstum ihrer A380-Flotte angekündigt. "Emirates wird im kommenden Jahr sechs A380 erhalten, 2011 sollen fünf Flugzeuge eingegliedert werden", hatte Emirates Generaldirektor für Frankreich und die Benelux-Staaten Jean-Luc Grillet am Rande der Paris Air Show erklärt.

In den Jahren 2012 und 2013 sollten die Auslieferungen wieder auf 12 beziehungsweise 11 Einheiten anziehen. Die verbleibenden Flugzeuge würden im Zeitraum von 2014 bis 2016 übergeben, sagte Grillet.

Nächster A380-Dienst nach Seoul

Nun fasst Emirates jedoch ins Auge, Optionen auf die Airbus-Bestellungen zu erwerben, die von anderen Fluglinien zurückgestellt wurden.

Für den 14. Dezember kündigte Clark die Aufnahme eines neuen A380-Dienstes nach Seoul an.