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Damit ist der von Unternehmen und Passagieren befürchtete größte Streik in der Geschichte der deutschen Luftfahrt vorerst abgewendet. Cockpit hatte Streiks bis Donnerstag angekündigt. Nach einem Sonderflugplan der Lufthansa wären ohne die Einigung bis dahin rund 3200 Flüge ausgefallen.
Dennoch werden sich Fluggäste auch am Dienstag auf Behinderungen und Flugausfälle einstellen müssen. "Klar ist, dass es bei weitem keinen normalen Flugbetrieb geben wird", sagte ein Lufthansa-Sprecher auf Anfrage.
"Das ist unser Versuch, wieder ins Gespräch zu kommen", sagte der Vorsitzende der VC-Tarifkommission, Thomas von Sturm, zu der Aussetzung des Streiks.
Forderungen fallengelassen
Die Gewerkschaft hatte bei der von der Lufthansa angestrengten Gerichtsverhandlung zudem eine Forderung in Bezug auf die Lufthansa Italia fallengelassen. Die Lufthansa hätte nach Vorstellungen von Cockpit Millionen zahlen sollen, sobald ein Jet ihrer Tochtergesellschaft von einem Piloten außerhalb des Konzerntarifvertrags geflogen wird.
Nun soll ausschließlich über Entgelte und Arbeitsbedingungen der Piloten gesprochen werden. Die Arbeitsrichterin Silke Kohlschitter hatte den Kompromiss vorgeschlagen, dass sich die Tarifpartner möglichst schnell und ohne Vorbehalte wieder an den Verhandlungstisch setzen sollten.
Lufthansa bleibt bei Sonderflugplan
Trotz des vorzeitigen Endes des Streiks plant die Lufthansa für Dienstag nur mit ihrem provisorischen Sonderflugplan. "Wir werden das erstmal ohne weitere Streichungen umsetzen", erklärte Lufthansa-Sprecher Andreas Bartels am Montag in Frankfurt. Man wolle aber so schnell wie möglich zur Normalität zurückkehren. Der Sonderflugplan enthält etwa 50 Prozent aller Lufthansa-Verbindungen, wobei der Schwerpunkt auf kürzeren Regionalflügen liegt.
Der Vergleich gilt für die bestreikten Gesellschaften Lufthansa, die Lufthansa Cargo und Germanwings. Beide Seiten rechneten mit Anlaufschwierigkeiten beim Flugverkehr am Dienstag. Der Billigflieger Germanwings teilte am Abend mit, dass das gesamte Fligprogramm erst am Freitag wieder aufgenommen werde. Bis dahin bleibe der Ersatzflugplan in Kraft.
Zuvor hatten die Lufthansa-Piloten am Montag große Teile des Flugverkehrs in Deutschland lahmgelegt. Die Zahl der Flüge hat sich fast halbiert. Zehntausende Passagiere waren betroffen. Die VC hatte mehr als 4000 Piloten in den Ausstand gerufen.
© dpa | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 22.02.2010 18:03
Kommentare (18) Zur Startseite
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Das ist ja das Problem. Man über nimmt mit dem Erwerb eines Nischencarriers auch ungeprüft das Personal.
z.B. mit abgebrochenem Hauptschulabschluss etc... Im KTV passiert das nicht. Da geht jeder zum DLR-Test.
das glaubst auch nur du ... ich möchte dich an "Germancargo" erinnern.
Das ist ja das Problem. Man über nimmt mit dem Erwerb eines Nischencarriers auch ungeprüft das Personal.
z.B. mit abgebrochenem Hauptschulabschluss etc... Im KTV passiert das nicht. Da geht jeder zum DLR-Test.
=> Fehler passieren den besten Menschen - ziemlich sicher auch den LH Piloten (ich nehme an dass du mit deinem Beitrag sagen willst, dass so ein Unfall einem LH-KTV-Piloten nicht passieren kann...)
Falsche Annahme