"Wall Street Journal"
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Russisches UAC-Konsortium will für US-Tankerauftrag bieten

Boeing Tanker
Boeing 767 NextGen Tanker, © The Boeing Company

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NEW YORK - Im Ringen um den milliardenschweren Tankerauftrag für die US-Luftwaffe steht angeblich eine überraschende Wendung bevor: Laut einem Zeitungsbericht wollen russische Flugzeugbauer ein Gebot abgeben. Das Konsortium United Aircraft Corporation wolle mit einer umgebauten Version des Passagierflugzeugs Iljuschin-96 ins Rennen gehen, berichtete das "Wall Street Journal" am Samstag unter Berufung auf informierte Personen.

Die Flugzeuge sollen dem Vorschlag zufolge weitegehend in Russland gebaut und in den USA endmontiert werden, hieß es. Dafür solle ein Gemeinschaftsunternehmen mit einer US-Firma gebildet werden. In dem UAC-Konsortium, das in Russland unter der Abkürzung OAK bekannt ist, hat der Kreml die wichtigsten Flugzeugbauer des Landes zusammengeschlossen, darunter Iljuschin, Tupolew und Suchoi.

Bei der Ausschreibung für die Tankerflugzeuge geht es zunächst um 35 Milliarden Dollar und in weiteren Schritten um bis zu 100 Milliarden. Um den Deal gibt es seit Jahren Streit. Zunächst waren die Airbus-Mutter EADS und der US-Rüstungskonzern Northrop Grumman zu Siegern erklärt worden. Der amerikanische Rivale Boeing konnte das Ergebnis jedoch erfolgreich anfechten und der Mega-Deal wurde neu ausgeschrieben.

Anfang März schied Northrop Grumman aus der Ausschreibung aus, mit dem Vorwurf, die neuen Bedingungen seien auf die Boeing 767 zugeschnitten. Zuletzt hatte das US-Verteidigungsministerium eine Verlängerung der Ausschreibungsfrist in Aussicht gestellt, um EADS eine neue Bewerbung zu ermöglichen. EADS reagierte darauf zunächst zurückhaltend.

Die umgebaute russische Maschine soll die Bezeichnung Iljuschin-98 bekommen, schrieb das "Wall Street Journal". Die in den 90er Jahren eingeführte Il-96 verkaufte sich nur schleppend, selbst die russische Fluggesellschaft Aeroflot nahm nur wenige Maschinen ab.
© dpa | Abb.: Northrop Grumman | 20.03.2010 10:35

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Beitrag vom 21.03.2010 - 20:18 Uhr
Aus meiner Sicht eine tolle Ente.

Wenn man sich anschaut wie lange die IL-96 bis zur Serienreife gebraucht hat und wie schleppend die Produktion läuft, ist, auch wenn man das Angebot ernstnehmen wollte, mit einem funktionfähigen Tanker nicht vor Sankt Nimmerlein zu rechnen ;-).
Beitrag vom 21.03.2010 - 18:26 Uhr
Mittelmaß erscheint auch bei Gerichtsentscheidungen als leicht begründbare und durchaus weit verbreitete Lösung, ob richtig oder falsch. Das böte sich so ähnlich gerade vielleicht auch bei der Tankerentscheidung an, mit UAC und Airbus, samt Boeing in der "goldenen" Mitte. mfg
Beitrag vom 21.03.2010 - 17:54 Uhr
Mal `ne Einschätzung:
Wenn UAC und Airbus mitbieten, könnte es für Boeing mit dem "mittelmäßigen" Angebot noch mal eng werden. Wenn es über den Preis geht, ist UAC am Drücker - ich gehe mal von einem Twin mit westlichen Triebwerken aus -. Wenn die bessere Technik entscheidet, wäre KC45 die Wahl. Eine Argumentation für das Mittelmaß halte ich für schwierig.
Letzendlich wäre der US-Anteil bei UAC wahrscheinlich höher wie bei der KC45.


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