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US-Präsident Donald Trump schwingt die Zollkeule. Nach den Nachbarländern Mexiko und Kanada sowie China soll die auch bald EU-Staaten treffen. "Das wird definitiv für die Europäische Union passieren", kündigte Trump am Sonntagabend an.
Die Höhe möglicher Zölle auf EU-Produkte ließ Trump offen, gegen Mexiko und Kanada erheben die USA 25 Prozent, gegen China zehn Prozent Strafzoll.
Kanada reagierte sogleich mit Gegenzöllen. Ab Dienstag sollen Zölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Waren eingeführt werden, kündigte Ministerpräsident Justin Trudeau am Abend bei einer Pressekonferenz an. Die von Kanada geplanten Zölle seien für US-Waren im Gesamtwert von 155 Milliarden Dollar vorgesehen.
Abseits von Gegenzöllen erwägt die kanadische Regierung Maßnahmen in anderen Bereichen, etwa im Handel mit kritischen Mineralien.
Die USA sind für Kanada der wichtigste und größte Handelspartner - knapp eine Billion US-Dollar an Waren und Dienstleistungen werden zwischen den beiden nordamerikanischen Nachbarländern umgeschlagen.
Einschränkungen beim Export Seltener Erden könnten den US-Rüstungskonzern Lockheed Martin an einem wunden Punkt treffen - laut Kreisen bezieht Lockheed Martin für die F-35 benötigte Seltene Erden zu großen Teilen aus dem nördlichen Nachbarland.
F-35 und P-8A
Im F-35-Programm ist Kanada zudem einer der größten Exportkunden - das Land hat 2023 88 Einheiten des Kampfjets im Wert von 19 Milliarden US-Dollar bestellt, die Lieferungen sollen 2026 einsetzen. Ebenfalls aus den USA will Kanada 16 Boeing P-8A kaufen. Die technikgespickten Seeaufklärer sollen weitere zehn Milliarden US-Dollar kosten.
Angesichts der US-Zölle werden in Kanada bereits Stimmen laut, die Rüstungsdeals auf Eis zu legen. "Diese Zölle werden Kanada zwingen, von anderen Ländern zu kaufen", sagte der Premierminister von British Columbia, David Eby, dem Sender "Global News". Die F-35 hatte sich in Kanada 2023 gegen die Saab Gripen E durchgesetzt.
Die Zollpläne sorgten am Montag für Turbulenzen an den internationalen Börsen. Die mexikanische Regierung konnte nach eigenen Angaben am Montag allerdings eine Schonfrist erwirken - die Zölle sollen für einen Monat ausgesetzt werden.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Lockheed Martin | 03.02.2025 17:01
Kommentare (11) Zur Startseite
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Oder, die Geister die er rief, wird Trump nicht so schnell los.
Die EU könnte sich auch mal anschauen, was die grossen US Tech Firmen eigentlich alles an Geschäft in Europa machen.
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Dafür müsste die EU an verantwortlicher Stelle Personen haben, welche auch die Interessen der Bürger der EU vertreten.
Sie können doch gediegen diskutieren ... und dann kommt trotzdem sowas Plattes aus der rechten Mottenkiste?
Erläutern Sie mir doch bitte schlüssig, was an meiner Aussage nicht stimmt oder gar rechts ist?
Zumindest glaubt Vladimir Putin das.