Plan B für 787-9
Älter als 7 Tage
Airbus A350 helfen bei Lufthansa in Frankfurt aus
MÜNCHEN - Lufthansa verlegt notgedrungen sechs Airbus A350 nach Frankfurt. Auf die neue Lufthansa Business Class müssen Passagiere am Hauptdrehkreuz vorerst aber weiter verzichten - Lufthansa arbeitet mit Boeing an einem Plan B für 14 787-9, die wegen ungelöster Zulassungsprobleme seit Monaten in den USA festhängen.
Lufthansa nennt nach zwei Auslieferungen seit Jahresanfang inzwischen 30 Airbus A350-900 ihr Eigen. Die Teilflotte ist komplett in München stationiert - noch.
"Wir verlegen sechs A350 ohne Allegris vorübergehend nach Frankfurt", bestätigte Lufthansa Airlines Bereichsvorstand Jens Ritter am Mittwochabend vor Medienvertretern in München Planungen, die bereits durchgesickert waren:
Lufthansa hatte Ende 2024 einige A350-Ziele für den Frankfurter Sommerflugplan 2025 angemeldet."Uns fehlen in Frankfurt massiv moderne Flugzeuge aufgrund der bekannten Lieferschwierigkeiten von Boeing", begründete Ritter den teuren A350-Umzug auf Zeit.
An der angespannten Flottensituation in Frankfurt trägt nicht nur die 777-9 Schuld
- vor Ende 2026 erwartet Lufthansa das neue Boeing-Topmodell nicht in Frankfurt. Airline und Boeing schlagen sich seit Monaten mit Auflagen der US-Luftfahrtaufsicht FAA bei der Zulassung der neuen Allegris Business Class in der 787 herum.
Inzwischen harren 14 787-9 bei Boeing "fertig lackiert und mit Allegris ausgerüstet" der Dinge. Lufthansa prüft laut Ritter nun, einige Flugzeuge "mit geblockten Business-Class-Sitzen" nach Deutschland zu holen. Die Dreamliner könnten laut Konzernkreisen dann zunächst auf mittellangen Strecken das System entlasten.
"Extrem wartungsintensiv"Lufthansa stemmt große Teile des Frankfurter Interkontflugplans aktuell mit Boeing 747-8, betagten 747-400 und A340-600. "Die ältere Bestandsflotte ist extrem wartungsintensiv", sagte Ritter. "Wir halten in Frankfurt jedes fünfte Langstreckenflugzeug als Reserve vor, was die Flugzeugkapazität weiter verknappt."
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 23.01.2025 10:00
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Beitrag vom 26.01.2025 - 20:50 Uhr
Gibt es nicht zwischen FAA und EASA ein Abkommen zur gegenseitigen Anerkennung der Zertifizierung? Was spricht dagegen, mit dem Sitz aus dem Dreamliner in Europa eine Zertifizierung zu erreichen, die dann anerkannt werden muss? Irgendwas muss ja dagegen sprechen, sonst wäre es schon passiert...
Vermutlich spricht dagegen, dass eine Vereinbarung soetwas nicht hergibt.
@contrail55 - Danke!
Beitrag vom 26.01.2025 - 17:37 Uhr
Naja, die Sitze für den A359 sind von einem anderen Hersteller, daher sind diese schon von der EASA zertifiziert, das sollte man nicht ignorieren...
Ich habe gerade gelernt, dass "der Sitz" bereits eine Zulassung hat. Einzig die strukturelle Verbindung der Sitze wurde noch nicht zertifiziert. Hierzu ist ein Crashtest notwendig, der noch nicht durchgeführt/bestanden ist.
Diese Tests hatte Boeing immer selbständig (quasi von der FAA outgesourced) durchgeführt und dann die Ergebnisse der FAA vorgelegt. Nach den Qualitätsproblemen hat die FAA Boeing aber die ODA (Organization Designation Authorization) für die 737 und 787 entzogen und zertifiziert wieder selbst.
Wegen Personalmangel bei der FAA und der vielen Baustellen bei der 737 und 787 Reihe hat die Zulassung und damit die Einflottung der Allegris-Dreamliner fast schon was von Glücksspiel...
Wenn das so sein sollte, dann wäre das aber tatsächlich ein Thema, das vor allem auf das Konto von Boeing und der FAA geht und das zwar ein großes Thema für Lufthansa ist, aber nicht von Lufthansa verursacht. Da wird man dann von Seiten der Lufthansa wohl auch wenig mehr machen können als Warten auf Godot - 14 Maschinen sind wirklich eine "Hausnummer".
Das sagt doch aber LH die ganze Zeit schon, will nur niemand hören. Collins, Boeing und FAA können sich nicht auf ein Prüfverfahren einigen. Auch ein Austausch auf Vorstandsebene zwischen den 4 CEOs hat noch keine Idee gebracht, geschweige denn eine Lösung. LH ist da auch nicht allein, andere Airlines hängen auch fest. Also heißt es warten, oder kreativ werden. Flieger nutzen, ohne die kritische Reihe(n).
Beitrag vom 26.01.2025 - 16:07 Uhr
Gibt es nicht zwischen FAA und EASA ein Abkommen zur gegenseitigen Anerkennung der Zertifizierung? Was spricht dagegen, mit dem Sitz aus dem Dreamliner in Europa eine Zertifizierung zu erreichen, die dann anerkannt werden muss? Irgendwas muss ja dagegen sprechen, sonst wäre es schon passiert...
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Vermutlich spricht dagegen, dass eine Vereinbarung soetwas nicht hergibt.
@contrail55 - Danke!
Ich habe gerade gelernt, dass "der Sitz" bereits eine Zulassung hat. Einzig die strukturelle Verbindung der Sitze wurde noch nicht zertifiziert. Hierzu ist ein Crashtest notwendig, der noch nicht durchgeführt/bestanden ist.
Diese Tests hatte Boeing immer selbständig (quasi von der FAA outgesourced) durchgeführt und dann die Ergebnisse der FAA vorgelegt. Nach den Qualitätsproblemen hat die FAA Boeing aber die ODA (Organization Designation Authorization) für die 737 und 787 entzogen und zertifiziert wieder selbst.
Wegen Personalmangel bei der FAA und der vielen Baustellen bei der 737 und 787 Reihe hat die Zulassung und damit die Einflottung der Allegris-Dreamliner fast schon was von Glücksspiel...
Wenn das so sein sollte, dann wäre das aber tatsächlich ein Thema, das vor allem auf das Konto von Boeing und der FAA geht und das zwar ein großes Thema für Lufthansa ist, aber nicht von Lufthansa verursacht. Da wird man dann von Seiten der Lufthansa wohl auch wenig mehr machen können als Warten auf Godot - 14 Maschinen sind wirklich eine "Hausnummer".
Das sagt doch aber LH die ganze Zeit schon, will nur niemand hören. Collins, Boeing und FAA können sich nicht auf ein Prüfverfahren einigen. Auch ein Austausch auf Vorstandsebene zwischen den 4 CEOs hat noch keine Idee gebracht, geschweige denn eine Lösung. LH ist da auch nicht allein, andere Airlines hängen auch fest. Also heißt es warten, oder kreativ werden. Flieger nutzen, ohne die kritische Reihe(n).