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Mit dem Projekt "BIOjet Abu Dhabi - Flight path to sustainability" soll ein Netzwerk von Unternehmen gebildet werden, die eine komplette Lieferkette für Biosprit aufbauen. Die neue Initiative umfasst Entwicklung, Finanzierung und Aufbau von Biosprit-Farmen und Raffinierien in den Vereinigten Arabischen Emiraten wie auch weltweit.
Auf einem 45-minütigen Testflug mit einer Boeing 777 führte Etihad Airways mit teilweise in den Emiraten erzeugtem Biosprit bereits praktisch vor, was mit dem Projekt erreicht werden soll. Hergestellt wurde der "hausgewachsene" Sprit von Total, die Verarbeitung zu Flugtreibstoff (Jet fuel) übernahm Takreer, eine Tochter der staatlichen Abu Dhabi National Oil Co (ADNOC).
Boeing und Etihad Airways zählen auch zu den Gründungspartnern eines Forschungskonsortiums für nachhaltige Bioenergie, das vom Masdar Institute in Abu Dhabi ins Leben gerufen wurde. Kernthema des Konsortiums ist die Erforschung salztoleranter Pflanzen als Rohmaterial für die nachhaltige Gewinnung von Biotreibstoff, wie er auch auf dem Vorführflug zum Einsatz kam.
Anders als bei der Gewinnung von Biosprit aus Nutzung nahrungsrelevanter Agrarflächen ergäben sich für die arabischen Ölindustrien damit völlig neue Perspektiven, sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht. In Küstennähe verfügen diese Länder über riesige ungenutzte, für die Ernährungswirtschaft unbrauchbare Landflächen mit direktem Zugang zu Meerwasser. Damit würden die Emirate auch künftig im Ölgeschäft bleiben, trotz schwindender Ressourcen bei der Förderung fossiler Brennstoffe.
Dazu sollen in Abu Dhabi weitere Intiativen zum Thema Nachhaltigkeit folgen, unter anderem eine globale Gipfel-Konferenz zum Thema "World Future Energy". Organisiert werden die Events von Abu Dhabis Masdar Institute. Leitfaden ist die "Abu Dhabi Economic Vision 2030", die bei der Neuausrichtung der Wirtschaft in den Vereinigten Emiraten nun auch auf eine heimische Produktion von Biotreibstoffen setzt.
Boeing arbeitet bei der Entwicklung nachhaltiger Biotreibstoffe weltweit bereits mit zahlreichen anderen Stakeholdern zusammen, darunter Airlines, Forschungsinstituten und Regierungen in den USA, in Nahost, China, Brasilien, Europa und Australien.
Udate 31.1.2014, 13:00
Graphik ISEAS Konzept by Boeing
© Bob Gedat, aero.at | Abb.: Wicki commons | 20.01.2014 14:39
Kommentare (11) Zur Startseite
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Ein weiterer Punkt, den man bei einem solchen Projekt im Kopf behalten muss, ist die Bodenversalzung. Es geht zwar "nur" um Wüste, aber trotzdem sollte man aufpassen, dass sich dort im Boden kein Salz anreichert, das ihn nachhaltig schädigt.
das sieht aber mehr nach einer unheiligen Allianz gegen die gefährdeten schützenswerten Mangoven aus.
In der Regel werden z. Z. die Mangovenbestände gleich in Shimp-Gewinnungsanlagen umfunktioniert.
Nicht viel, aber zumindest ein bisserl was:
Greening the dessert, for biofuel. By Graham Warwick (Aviation Week)
Dieser Beitrag wurde am 31.01.2014 13:19 Uhr bearbeitet.