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Afrika soll Comac den Zugang zum Weltmarkt ebnen

COMAC ARJ21-700
China hat seinen ersten Regionaljet COMAC ARJ21-700 ausgeliefert. Hier ein Prototyp, © COMAC

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ACCRA - Die ghanaische Africa World Airlines (AWA) könnte laut ihrem Chef John Quan bald zwei Comac ARJ21 einflotten. Die chinesische Regierung bereitet die Vermarktung chinesischer Flugzeuge in Afrika seit Jahren mit einem gewaltigen Infrastrukturprogramm vor, auch AWA hat chinesische Investoren.

Seit der Gründung der Africa World Airlines (AWA) ist die chinesische Investmentgesellschaft HNA an der Linie beteiligt, das AWA-Management wird seitdem von Managern anderer HNA-Airlines beraten. AWA startete zwei Jahre nach ihrer Gründung 2010 mit zwei Embraer ERJ 145LR den Flugbetrieb.

"Unsere chinesischen Aktionäre sind sehr daran interessiert, das Flugzeug einzuflotten, um die Handelsbeziehungen zwischen Afrika und China zu stärken", zitiert die Nachrichtenagentur "Bloomberg" AWA-Chef John Quan.

Noch im März könnten Vertreter des chinesischen Flugzeugbauers und der ghanaischen Airline demzufolge eine Absichtserklärung unterzeichnen. Bei Comac weiß indes offiziell niemand von einer unmittelbar bevorstehenden AWA-Bestellung zweier ARJ21-Jets.

Der Flugzeugbauer verweist auf eine frühere Vereinbarung mit HNA, die vorsieht, dass die Investmentgruppe zukünftig 100 der Jets betreiben wird. HNA hat die Angelenheit gegenüber "Bloomberg" bisher nicht kommentiert.

Die Vermarktung chinesischer Flugzeuge in Afrika ist ein weiterer Schritt des sogenannten "Belt & Road"-Plans, den die Regierung Xi Jinping seit Jahren umsetzt und in dessen Zuge sie mit verschiedenen afrikanischen Regierungen milliardenschwere Infrastrukturprojekte auflegt und den Ausbau von Flughäfen vorantreibt.

Günstige chinesische Flugzeuge anzubieten, gehört laut dem Analysten Shukor Yusof zur Strategie. "Das dient dem Ziel, den politischen Einfluss Chinas zu verfestigen", sagt er. "Die Chinesen versuchen, sich ihren eigenen Markt zu erschließen. In Afrika wollen sie den Fuß in die Tür kriegen."

In dem Maße, in dem ihre Produkte an Akzeptanz gewännen, wüden sie die Fühler in anderen Märkten ausstrecken. Der 80- bis 90-Sitzer ARJ21 tritt in unmittelbare Konkurrenz zur ERJ von Embraer. Comac testet derzeit zudem seine C919, die in der Größenordnung der Airbus A320-Familie beziehungsweise der Boeing 737 fliegen soll.

Die Republik Kongo hat bereits 2014 drei ARJ21 bestellt, AWA ist nur eine von vielen afrikanischen Airlines, welche die chinesische Regierung als potenzielle Kunden für ihren Flugzeugbauer ausgemacht hat.

"Natürlich sind sie auf uns zugekommen", sagte Air Tanzania-Chef Ladislaus Matindi im Februar. "Die Chinesen bringen süße Anreize mit." Details dazu nannte er nicht. Seine Airline plane derzeit nicht, chinesische Flugzeuge zu kaufen.
© aero.de, Bloomberg | Abb.: Comac | 21.03.2019 13:43

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Beitrag vom 21.03.2019 - 19:41 Uhr
ein fast ideal wirkender Einstiegsmarkt, der ersteinmal als milestone gelten dürfte.
Es dürfte zu vermuten stehen, dass man das in CHN realistisch als milestone einschätzt.
Alles andere läse sich ggw imho wie ein Investorenprospekt.
Beitrag vom 21.03.2019 - 16:33 Uhr
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