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Der "Pannenflieger" von einst ist die A400M schon lange nicht mehr. Nicht nur bei der Luftwaffe erfüllt der Airbus-Militärtransporter inzwischen zuverlässig seine Aufgaben, wenngleich nach wie vor nicht alles Gold ist, was glänzt.
Mit 53 bestellten Maschinen ist die Bundeswehr der größte Kunde für die A400M, und langsam aber sicher nähert sich der Auftrag seiner Zielgeraden: Anfang der Woche überführte die Luftwaffe ihre 46. A400M aus dem verregneten Sevilla in ihre neue Heimat Wunstorf.
Dort, am Steinhuder Meer unweit von Hannover, leisten alle bislang gebauten deutschen Exemplare beim Lufttransportgeschwader 62 Dienst. Alle, bis auf eines: Denn die A400M mit der Kennung 54+35 ist zwar schon seit 2020 flügge, gehört aber formal noch immer Airbus und weilt weiter in Sevilla.
Sie dient als "Versuchskaninchen" für das Selbstschutzsystem DIRCM (Directed Infrared Counter Measures), mit dem ein Teil der deutschen A400M-Flotte bestückt werden soll. Die Zertifizierung des Systems erwartet Airbus - nach aktuellem Stand - im zweiten Quartal 2025.
Der Backlog schrumpft
Dementsprechend handelt es sich bei der nun neu überführten A400M mit dem Kennzeichen 54+47 nicht etwa um die 47., sondern erst um die 46. Maschine, die die Bundeswehr in die Einsatzflotte übernimmt. Da bislang nichtsdestotrotz 47 deutsche A400M gefertigt wurden, muss Airbus nur noch sechs Flugzeuge für Deutschland bauen.
Auch global gesehen schmilzt der Backlog für die A400M: Von insgesamt 178 eingegangenen Bestellungen sind 130 abgearbeitet. Das bedeutet für Airbus, dass die Suche nach neuen Aufträgen und Kunden für den Militärtransporter zunehmend ins Zentrum rückt, will man die Produktion der A400M auch längerfristig sicherstellen.
Suche nach Aufträgen
Als Airbus vor rund einem Jahrzehnt mit der Auslieferung der ersten Serienflugzeuge begann, ging Verkaufschef Christian Scherer laut dpa noch von einem Absatzmarkt für 300 bis 400 weitere A400M aus - zusätzlich zu den 174 Exemplaren, die schon damals im Auftragsbuch standen. Mit Kasachstan und Indonesien gewann man seither aber nur zwei neue Nationen als Kundinnen dazu.
Zuletzt machte die Türkei, die bereits zehn A400M ihr Eigen nennt, mit der Absicht auf sich aufmerksam, womöglich weitere Transporter zu beschaffen. Ein neuer Auftrag ist allerdings bislang nicht daraus entstanden. Laut Konzernchef Faury befindet sich Airbus gleichwohl "mit vielen Luftstreitkräften" im Gespräch - und rechnet noch in diesem oder im nächsten Jahr mit neuen A400M-Verträgen.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Airbus, Luftwaffe | 03.11.2024 15:22
Kommentare (6) Zur Startseite
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Gut wenn die Aufträge abgearbeitet sind und das Programm endlich verschwindet.
Sehe ich auch so.
Die Verwandschaft zum A380 geht tatsächlich weit über das Cockpitlayout hinaus.
Wobei beim A380 die Leistungsfähigkeit aber in einem Verhältnis zum technischen und finanziellen Aufwand steht.
Der A400M kann nicht mal einen Boxer transportieren. Dafür hat man aber gleich 53 Stück bestellt ... zusammen schaffen die nämlich sogar 43 Boxer!
Das ist falsch.
HYDRO Systems, die das Tooling für die Wartung entwickeln und bauen, verdienen damit Geld. Ein hidden Champion aus dem Schwarzwald.
Ok, ich korrigiere meine Aussage: Ein großer Teil der Wertschöpfungskette verdient kein Geld mit dem Flugzeug.
Das ist falsch.
HYDRO Systems, die das Tooling für die Wartung entwickeln und bauen, verdienen damit Geld. Ein hidden Champion aus dem Schwarzwald.