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Der letzte Linienflug liegt schon über drei Wochen zurück: als Cathay Dragon-Flug KA 897 schwebte der Airbus A330-300 mit dem Kennzeichen B-HLJ am 6. Juli aus Schanghai kommend in seiner Heimat Hongkong ein.
Seither parkte der knapp 28 Jahre alte Zweistrahler auf dem Hongkong International Airport Chek Lap Kok, bis er schließlich seine finale Reise nach Taipeh antrat.
Dort, in der Hauptstadt Taiwans, wartet schon der Verwerter auf den Jet, der bei der Cathay Pacific-Gruppe, zu der Cathay Dragon gehört, keinen Platz mehr hat. Ein Schicksal, das die B-HLJ mit zahlreichen anderen Passagierflugzeugen weltweit teilt, die von ihren Betreibern aufs Abstellgleis geschoben wurden.
Einst Prototyp, später Linienflugzeug
Was diesen einen Fall so besonders macht: Bei der B-HLJ handelt es sich um den allerersten Airbus A330, der jemals gebaut wurde. Es war exakt dieses Flugzeug, Werksnummer MSN 012, das mit seinem Jungfernflug am 2. November 1992 das erste Kapitel in der Erfolgsgeschichte der A330-Familie schrieb.
An jenem trüben Herbsttag war das spätere Linienflugzeug noch in Werksbemalung und mit der Testkennung F-WWKA unterwegs, angetrieben von zwei General Electric CF6-80E-Turbofans.
1994 rüstete Airbus den A330-Prototypen auf das Trent 700 von Rolls-Royce um – und baute ihn nach erfolgter Flugerprobung zum vollwertigen Passagierflugzeug mit 311 Sitzplätzen aus.
24 Jahre bei Cathay
In dieser Konstellation ging die MSN 012 am 18. Oktober 1996 an Cathay Pacific. Dort flog sie – zunächst als VR-HLJ und nach der Eingliederung Hongkongs in die Volksrepublik China als B-HLJ – bis zum März 2013.
Anschließend gab Cathay Pacific das Flugzeug an die Tochter-Airline Dragonair ab, die seit Ende 2016 als Cathay Dragon firmiert. Insgesamt leistete die erste A330 24 Jahre lang bei der Cathay-Gruppe ihren Dienst und sammelte dabei auf 26.983 Flügen satte 63.900 Flugstunden. Seit Kurzem ist klar: weitere werden nicht hinzukommen.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Airbus, Cathay Pacific | 30.07.2020 16:21
Kommentare (4) Zur Startseite
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A330 und A340 teilen sich die MSN Nummerierung bei Airbus. MSN001 war ein A340.
Reine Testzellen starten bei Airbus mit MSN 500* und Ironbirds, also Systemsimulatoren starten mit MSN 900*
Ironbirds haben auch eine MSN Nr.
Drucktests, Bruchtests, Mokup für die Einrichtungsentwicklung ....
Das Schwestermodel B(VR)-HLK MSN 17 fliegt überigens noch für die Airline. Die wurde für die Triebwerkszulassungen von Airbus genutzt.
Dieser Beitrag wurde am 30.07.2020 19:03 Uhr bearbeitet.