Flug J2-8243
Älter als 7 Tage
EASA erklärt gesamten westrussischen Luftraum zur Risikozone
FRANKFURT - "Unzureichende Koordination militärischer und ziviler Stellen": Russland hat nach Einschätzung der europäischen Luftfahrtaufsicht EASA seinen Luftraum nicht im Griff. Die EASA zieht aus dem mutmaßlichen Abschuss einer zivilen Embraer E190 durch russische Flugabwehr Konsequezen.
Azerbaijan Airlines 8243 endet am 25. Dezember mit einer Bruchlandung nahe der kasachischen Stadt Aktau - 38 Insassen sterben.
Im Anflug auf Grosny war die E190 offenbar ins Visier der russischen Flugabwehr geraten. "Es gab ein Explosionsgeräusch außen, danach wurde das Flugzeug von etwas getroffen", legte sich Aserbaidschans Verkehrsminister Rashad Nabiyev nur Tage nach dem Vorfall auf einen Abschuss fest.
Den Piloten gelingt mit der durchsiebten E190 noch ein Zick-Zack-Flug über das Kaspische Meer - für 29 Menschen an Bord die Rettung.
Azerbaijan Airlines 8243 unterstreicht laut EASA das "hohe Risiko für Flüge" durch russischen Luftraum. Eine "unzureichende Koordination militärischer und ziviler Stellen und mögliche Fehlerkennungen" bringen Flugzeuge nach Einschätzung der EASA "in jeder Höhe" in Abschussgefahr durch russische Abwehrstellungen.
Moskau, St. Peterburg, JekatarinburgDie EASA spricht eine
generelle Empfehlung an alle Fluggesellschaften aus, "den russischen Luftraum westlich 60 Grad östlicher Länge" zu meiden - die Warnung erfasst damit auch die Kontrollgebiete Moskau, St. Petersburg und Jekatarinburg.
Für EU-Airlines ist der russische Luftraum ohnehin gesperrt. Viele asiatische Fluggesellschaften nutzen aber weiterhin direkte Routings über Russland auf Flügen nach Europa. Die EASA kann diese Überflüge nicht unterbinden, dies fällt in den Zuständigkeitsbereich der jeweiligen Regierungen in den EU-Mitgliedsstaaten.
© aero.de | Abb.: Bezirksregierung Mangystau | 10.01.2025 09:23
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Beitrag vom 11.01.2025 - 16:29 Uhr
Warum müssen eigentlich immer "die da oben" etwas machen. Hat doch jeder selber in der Hand. Einfach die Airlines meiden, auch wenn sie günstiger sind. Das hilft Wunder.
Genau, wie jeder einzelne in der Hand hätte, weniger Öl zu verbrauchen, weniger die Umwelt mit Müll zu verschmutzen, weniger Geschwindigkeitsüberschreitungen zu begehen, etc.
Schädliches Verhalten wird zuverlässig nur bei unmittelbaren negativen Folgen für das handelnde Individuum, zB direkter Schmerz, vermieden.
Das Vertrauen in den gesunden Menschenverstand in jedem Einzelfall und die Hoffnung auf angemessenes Verhalten sind halt oftmals fehl am Platz, wenn es um den Homo Sapiens geht...
Mal davon abgesehen: Nicht jeder bucht bei einer bestimmten Airline einen bestimmten Flug. Nicht jeder ist sich bewusst, welche Airline welche Routen nutzt.
Auch schlecht informierte Pauschaltouristen sollten nicht dieser Gefahr ausgesetzt werden dürfen.
Noch mal, sie müssen ihre Forderungen auch realistisch durchsetzen können. Ansonsten bleiben es „Stammtischparolen“. In diesem Fall geht es nicht um ein Thema wie die Gurtpflicht (wurde in einem anderen Beitrag als Beispiel benannt), sondern um die Änderung von in bilateralen Abkommen geregelten Verkehrsrechten mit doch recht wichtigen Staaten dieser Welt. Das ist nicht mal eben so gemacht, und bedingt den Willen beider Vertragsparteien. Zusätzlich sehe ich bei dem aktuell immer dramatischeren massiven wirtschaftlichen und politischen Bedeutungsverlust der EU wenig Spielraum für derartige Wünsche.
Beitrag vom 11.01.2025 - 11:04 Uhr
Schädliches Verhalten wird zuverlässig nur bei unmittelbaren negativen Folgen für das handelnde Individuum, zB direkter Schmerz, vermieden.
Das Vertrauen in den gesunden Menschenverstand in jedem Einzelfall und die Hoffnung auf angemessenes Verhalten sind halt oftmals fehl am Platz, wenn es um den Homo Sapiens geht...
Sogar Verhalten, das dem eigenen Schutz dient, muss oft strafbewehrt angeregt werden: Siehe Gurtpflicht in Autos 1974! Was war das für eine Theater!
Dieser Beitrag wurde am 11.01.2025 11:04 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.01.2025 - 10:23 Uhr
Da stimme ich Dir vollkommen zu. Und am Ende ist die Moral am Stammtisch oder im Forum höher als im eigenen Geldbeutel.
Kommentare (17) Zur Startseite
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Genau, wie jeder einzelne in der Hand hätte, weniger Öl zu verbrauchen, weniger die Umwelt mit Müll zu verschmutzen, weniger Geschwindigkeitsüberschreitungen zu begehen, etc.
Schädliches Verhalten wird zuverlässig nur bei unmittelbaren negativen Folgen für das handelnde Individuum, zB direkter Schmerz, vermieden.
Das Vertrauen in den gesunden Menschenverstand in jedem Einzelfall und die Hoffnung auf angemessenes Verhalten sind halt oftmals fehl am Platz, wenn es um den Homo Sapiens geht...
Mal davon abgesehen: Nicht jeder bucht bei einer bestimmten Airline einen bestimmten Flug. Nicht jeder ist sich bewusst, welche Airline welche Routen nutzt.
Auch schlecht informierte Pauschaltouristen sollten nicht dieser Gefahr ausgesetzt werden dürfen.
Noch mal, sie müssen ihre Forderungen auch realistisch durchsetzen können. Ansonsten bleiben es „Stammtischparolen“. In diesem Fall geht es nicht um ein Thema wie die Gurtpflicht (wurde in einem anderen Beitrag als Beispiel benannt), sondern um die Änderung von in bilateralen Abkommen geregelten Verkehrsrechten mit doch recht wichtigen Staaten dieser Welt. Das ist nicht mal eben so gemacht, und bedingt den Willen beider Vertragsparteien. Zusätzlich sehe ich bei dem aktuell immer dramatischeren massiven wirtschaftlichen und politischen Bedeutungsverlust der EU wenig Spielraum für derartige Wünsche.
Das Vertrauen in den gesunden Menschenverstand in jedem Einzelfall und die Hoffnung auf angemessenes Verhalten sind halt oftmals fehl am Platz, wenn es um den Homo Sapiens geht...
Sogar Verhalten, das dem eigenen Schutz dient, muss oft strafbewehrt angeregt werden: Siehe Gurtpflicht in Autos 1974! Was war das für eine Theater!
Dieser Beitrag wurde am 11.01.2025 11:04 Uhr bearbeitet.