D-AIMK
Älter als 7 Tage  

Erste Lufthansa A380 in Frankfurt eingetroffen

Lufthansa Airbus A380 D-AIMK
Lufthansa Airbus A380 D-AIMK, © Lufthansa

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FRANKFURT - Sie kam später, aber sie kam: Die Lufthansa-A380 D-AIMK hat am Freitag ihren Dauerparkplatz im spanischen Teruel verlassen. Der Flug nach Frankfurt dauerte länger als normal - weil das Fahrwerk ausgefahren blieb. In den nächsten Monaten hat die "Mike Kilo" ein straffes Programm vor sich.

Zugegeben, der Vergleich hinkt, aber man kennt es ja aus eigenem Erleben: Wenn man zu lange ohne Bewegung in derselben Position verharrt, werden die Beine steif. So ähnlich verhält es sich auch bei dem ersten Airbus A380, den die Lufthansa am Freitag aus Teruel zurück nach Frankfurt überführt hat.

Zumindest ein kleines bisschen, denn der Superjumbo mit der Kennung D-AIMK stand zweieinhalb Jahre am selben Platz - und muss seine Rückkehr nach Hause am Freitag mit ausgefahrenem Fahrwerk bestreiten.

Für 11:00 Uhr am späten Vormittag war der Abflug aus dem spanischen Exil ins wintergraue Deutschland eigentlich angesetzt. Daraus ist nichts geworden, gegen Mittag stand die D-AIMK noch immer auf dem Apron des "Flughafens ohne Passagiere" in Teruel - finale Checks. Um 16:05 Uhr hob Lufthansa-Flug 9921 aber ab - und schwebte gegen 19:15 Uhr am Frankfurter Drehkreuz ein.

Dass die Crew auf dem Überführungsflug das Fahrwerk draußen gelassen hat, hat übrigens nicht wirklich etwas mit steifen Beinen zu tun. Zumindest nicht direkt. Vielmehr handelte es sich um eine Sicherheitsmaßnahme, denn ob das Ein- und Ausfahren korrekt funktioniert, konnte in Teruel am Boden nicht getestet werden. Dazu hätte man die A380 aufbocken müssen, wozu es vor Ort kein passendes Equipment gibt.

"Sicherheit hat oberste Priorität", begründete ein Lufthansa-Sprecher die Entscheidung, mit "gear down" nach Frankfurt zu fliegen, auf Anfrage der FLUG REVUE.

Die Konsequenzen aus Pilotensicht erläuterte Kapitän Richard Lenz, der beim Überführungsflug das Kommando innehatte, auf dem Instagram-Kanal der Lufthansa: "Wir dürfen nicht so hoch und nicht so schnell fliegen, wie wir üblicherweise fliegen. Außerdem verbrauchen wir mehr Treibstoff auf dem Weg nach Frankfurt und der Lärmpegel im Cockpit wird deutlich höher sein."

Die Flugzeit, die im Normalfall bei unter zwei Stunden liegt, war am Freitag auf etwa dreieinhalb Stunden angesetzt.

Lufthansa Airbus A380 D-AIMK, © Lufthansa
 
Für Richard Lenz, Chief Training Captain für die A380 bei Lufthansa, ist die anstehende Rückkehr des Doppelstock-Riesen in die Dienste des Kranichs eine besonders "freudige Geschichte", wie er selbst sagt. "Ich kann mich noch gut erinnern, als wir 2020 die erste A380 in Teruel geparkt haben. Da hatte ich schon einen Kloß im Hals damals." Umso mehr überwiege nun die Freude über das Comeback.

Nächste Schritte

Bis die D-AIMK tatsächlich in den Passagierdienst geht, werden allerdings noch ein paar Monate ins Land ziehen. Nach der Heimholung kümmern sich Techniker in Frankfurt zunächst um die weitere Instandsetzung der Maschine. Anschließend geht es zur großen Wartung bei Lufthansa Technik in Manila, wo auch die Hagelschäden ausgebessert werden, die die A380 infolge eines Gewitters in Teruel erlitt und deren Spuren vor allem auf den Landeklappen zu erkennen sind.

Im darauffolgenden Schritt kommt die "Mike-Kilo" fürs Crewtraining zum Einsatz und wird in dieser Rolle auch einige Trainingsflüge absolvieren, bevor es dann planmäßig Ende März 2023 tatsächlich wieder auf Linie gehen soll.

Wie aufwendig die Reaktivierung einer A380 ist, hat kürzlich Qantas-Chef Alan Joyce umrissen. Mit dem Abziehen der ringsum angebrachten Schutzfolien ist es jedenfalls nicht getan.

"Allein um eine A380 aufzuwecken, werden 4.500 Arbeitsstunden benötigt", sagte Joyce der Nachrichtenagentur "Bloomberg". "Sie erneuern alle 22 Reifen, alle 16 Bremsen, entsorgen alle Sauerstoffflaschen und Feuerlöscher", sagte Joyce. "Alles im Flugzeug wird ersetzt."

Die zweite A380 erwacht bereits

Unterdessen bereiten Techniker in Teruel bereits die nächste Lufthansa-A380 auf ihre Rückkehr vor. Die D-AIMM, Taufname "Delhi", erwacht vor Ort gerade aus dem Tiefschlaf. Acht Wochen und 3.000 Arbeitsstunden seien nötig, um eine A380 aus dem Storage in einen flugbereiten Zustand zu versetzen, erläutert José Moliner vom Unternehmen Tarmac Aerosave, das die in Teruel eingelagerten Flugzeuge betreut.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Lufthansa | 02.12.2022 13:58

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Beitrag vom 04.12.2022 - 13:17 Uhr
Für die Passagiere ist das ein wunderbares Flugzeug. Meines Erachtens nach konkurrenzlos was Komfort und Ruhe angeht. Es ist auch das Modell mit der breitesten Kabine. Mit großem Abstand vor der 777. Hoffentlich kommen noch viele wieder. Die Airlines sehen das sicher anders, da die A380 wirtschaftlich sehr schwierig ist. Kann nur auf sehr nachfragestarken Routen eingesetzt werden und muss recht voll sein, um wirtschaftlich zu fliegen. Dennoch… es ist und bleibt aus meiner Sicht das beste Langstreckenflugzeug aus Sicht der Passagiere.
Beitrag vom 03.12.2022 - 14:28 Uhr
Wunderbar dank BOEING dürften wohl/eventuell noch mehr zurückkommen als zuvor geplant.


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