Nach Wiederzulassung
Älter als 7 Tage

Eurocontrol rechnet 2020 mit Hunderten 737 MAX in Europa

Norwegian Boeing 737 MAX 8
Norwegian Boeing 737 MAX 8, © Norwegian

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BRÜSSEL - Für Betreiber ärgerlich, für Europas Luftfahrt zu verschmerzen: die 737-Krise wird nach Zahlen von Eurocontrol nur "geringfügige Auswirkungen" auf das Luftverkehrswachstum zeitigen. Nachgeholte Auslieferungen derzeit geparkter 737 MAX dürften Boeing hingegen einige Zeit beschäftigen.

205 Flüge pro Tag entfielen im Februar 2019 laut Eurocontrol auf die 737 MAX, gemessen am Gesamtaufkommen ein sehr überschaubarer Anteil von 0,7 Prozent.

Das seit März geltende Flugverbot werde "geringfügige, wenn auch nicht insignifikante Auswirkungen" auf die Verkehrsentwicklung 2019 haben.

Die meisten MAX-Flüge über Europa entfielen auf Norwegian und Turkish Airlines. Über Ersatzkapazität konnten Betreiber und Airlines wie Ryanair, die 2019 eigentlich die 737 MAX erhalten hätten, 85 Prozent der Flugausfälle kompensieren. In Europa waren vor dem Grounding 88 737 MAX angemeldet.

"Eine Wiederaufnahme der (MAX-)Flüge noch 2019 scheint unwahrscheinlich", heißt es in der von Eurocontrol erstellten Analyse. Daher werde das Luftverkehrswachstum im Dezember "um 0,3 bis 0,4 Prozent" geringer ausfallen. Nach einer Wiederzulassung der 737 MAX dürfte "2020 ein Stoß von 263 MAX nach Europa geliefert werden".

737-Großparkplatz Renton

Einige 737 MAX hatte Boeing Tage vor dem Grounding noch an Air Canada, Air China, Silkair und TUI übergeben. Die letzte Auslieferung fand am 11. März an die US-Leasingfirma Aviation Capital Group statt.

Derzeit stauen sich an der Boeing-Endlinie in Renton Hunderte werksneue 737 MAX - Umrüstung und Auslieferung werden ein komplexes Unterfangen. "All die Flugzeuge, die derzeit geparkt sind, in die Luft zu bringen könnte zwei Jahre dauern", sagte ALC-Chef John Pflueger der Nachrichtenagentur "Reuters".

Experten überschlagen, dass Boeing seit Inkrafttreten der internationalen Flugsperre im März schon mehr als 300 737 MAX produziert hat. Der Hersteller ringt nach zwei Abstürzen mit 346 Opfern um die Wiederzulassung. Bis die Auslieferungen wieder einsetzen dürfte Boeing 400 737 MAX auf Halde produziert haben.

Die Europäische Luftfahrtaufsicht EASA will im Dezember Änderungen an der Flugsteuerung der 737 MAX bei eigenen Testflügen abnehmen und im Januar über eine Wiederzulassung des Musters in Europa entscheiden.
© aero.de | Abb.: Boeing | 05.11.2019 09:26

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Beitrag vom 06.11.2019 - 22:24 Uhr
Damit rechne ich eher 2021.

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Beitrag vom 06.11.2019 - 14:10 Uhr
Dafür sorgt dan schon die "Gier" oder etwas neutraler formuliert das Gewinninteresse der Aktionäre und der Entscheider.
Dann hätte es viel früher klappen müssen. Kein einziger Aktionär hätte zugestimmt, Sicherheit zugunsten der Gewinnsteigerung zu opfern. Dafür gab es auch gar keinen Grund. Jeder hätte sich ausmalen können dass es im Falle eines Absturzes mächtig in die Hose gehen würde. Dazu braucht man kein Studium, nüchterner Menschenverstand sollte genügen.
Der Aktionär ist in der Theorie entscheidungsfähig, in der Praxis wohl nur in Einzelfällen.
Man sollte sich die Frage stellen, warum die Aktionäre und Entscheider nicht bereits nach dem ersten Crash die Notbremse gezogen haben.
Beitrag vom 06.11.2019 - 13:01 Uhr
Solange man, mit was auch immer, viel Geld verdienen kann wird im Zweifel ein Menschenleben wenig zählen.

Richtig, und deswegen muss diese Geschichte für Boeing und die verantwortlichen Entscheider richtig teuer werden.
Boeing hatte einen Zielkonflikt zwischen Gewinn und Sicherheit und ist in die falsche Richtung gekippt.
Dieser Zielkonflikt muss dadurch aufgelöst werden, dass mit mangelnder Sicheheit kein steigender Gewinn erwartet werden kann.
Denn wenn sich das mit dem "Geld verdienen" umkehrt in "Geld verbrennen", wird das "was auch immer" plötzlich ganz engmaschig kontrolliert werden.

Dafür sorgt dan schon die "Gier" oder etwas neutraler formuliert das Gewinninteresse der Aktionäre und der Entscheider.


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