Esa-Raumfahrt
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Europa bietet USA und China im All Paroli

ESA-Ministerratstreffen
ESA-Ministerratstreffen, © ESA

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PARIS - Mit erhöhten Milliarden-Investitionen wollen die Europäer im Weltall mit den USA und China mithalten. Deutschland ist dabei ein wichtiger Förderer der europäischen Raumfahrtagentur Esa. Diese will unter anderem Kurs auf den Mond nehmen - und in Kooperationen eine Schlüsselrolle einnehmen.

Die europäische Raumfahrtagentur Esa will mit einem deutlich erhöhten Budget mit den USA und China im All mithalten und neue Missionen zum Mond starten. Auf dem Esa-Ministerratstreffen in Paris gaben die 22 Mitgliedsländer am Mittwoch grünes Licht für ein Drei-Jahres-Budget in Höhe von 16,9 Milliarden Euro.

Gegenüber dem bisherigen Budget ist das ein Plus von 17 Prozent - eigentlich hatte die Esa allerdings eine Erhöhung auf rund 18 Milliarden Euro angestrebt. Deutschland, Frankreich und Italien sind Hauptfinanzgeber der Esa.

"Durch diese Investition bauen wir ein Europa auf, dessen Raumfahrtprogramm seine politische und künftige wirtschaftliche Stärke widerspiegelt", sagte Esa-Chef Josef Aschbacher. "Wir stärken die Raumfahrt in Europa und leiten eine neue Ära ein, die von Ehrgeiz, Entschlossenheit, Stärke und Stolz geprägt ist."

Vorangetrieben werden soll unter anderem die Erkundung von Mond und Mars. Entschieden wurde auch, die europäische Beteiligung an der Raumstation ISS bis 2030 fortzusetzen, damit die Arbeit der Esa-Astronauten dort weitergehen kann.

"Deutschland wird in der Exploration und der astronautischen Raumfahrt weiterhin eine Führungsrolle innerhalb der Esa einnehmen", sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). "Damit gewährleisten wir den Weiterbetrieb der ISS und die Entwicklung eines robotischen, europäischen Mondlanders."

Mit der deutschen Beteiligung am geplanten Logistiklandegerät "Argonaut" werde Europa erstmals in der Lage sein, eigenständig Fracht und wissenschaftliche Experimente auf dem Mond zu landen. "Argonaut" lege zusammen mit der Lieferung weiterer Antriebe für das US-amerikanische Raumschiff "Orion" die Basis dafür, dass künftig europäische Astronauten zur Mondoberfläche fliegen könnten, sagte Habeck.

So will die Esa die Mittel einsetzen
So will die Esa die Mittel einsetzen, © Esa
 
Bestätigt wurden auf der Konferenz auch die nächsten Schritte für die Zusammenarbeit der Esa mit der US-Raumfahrtagentur Nasa bei der Gewinnung von Proben vom Mars und deren Transport zur Erde.

Europa kann mithalten

"Europa kann seine Raumfahrtambitionen erfüllen, so dass es mit China und den USA mithalten kann", sagte Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire zum Abschluss der Esa-Tagung. Das Budget ermögliche es der Esa, unabhängig und souverän im Weltraum zu operieren, ohne Aufgaben an China oder die USA delegieren zu müssen.

Der Chef der Airbus-Raumfahrtsparte, Jean-Marc Nasr, betonte, dass es mit dem Budget möglich sei, Weltraumforschung auf Weltklasseniveau fortzusetzen. Deutschland hat in Paris den Vorsitz im Esa-Rat von Frankreich übernommen und wird die nächste Konferenz 2025 in Deutschland ausrichten.
© dpa-AFX | Abb.: ESA | 24.11.2022 06:52


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