HONGKONG - Der Streit um den Emissionshandel im europäischen Luftverkehr bringt bei Airbus den ersten Großauftrag in Gefahr. Die private Fluggesellschaft Hong Kong Airlines stellt ihre Bestellung von zehn Exemplaren des A380 auf den Prüfstand, wie der Chef der Gesellschaft, Yang Jianhong, am Donnerstag bestätigte. "Es ist möglich, dass die chinesischen Bestellungen bei Airbus von dem geplanten Emissionshandel beeinträchtigt werden", sagte er der Nachrichtenagentur Bloomberg.
"Jedes Unternehmen muss sich nach der Politik seines Landes richten", ergänzte Jianhong. Dem Manager zufolge hat die Fluggesellschaft, hinter der der chinesische Logistikkonzern HNA steht, auch eigene Gründe, den Großauftrag aus dem vergangenen Jahr zu überdenken. Welche dies sein könnten, ließ er offen.
Hong Kong Airlines hatte die zehn A380, die laut Preisliste auf einen Gesamtwert von fast vier Milliarden Euro kommen, erst vergangenen Sommer bei der EADS-Tochter Airbus bestellt. Nach bisherigen Plänen sollen sie ab dem Jahr 2015 ausgeliefert werden.
Wegen der Einbeziehung des Luftverkehrs in den Handel mit CO2-Verschmutzungsrechten seit Jahresbeginn erntet die EU weltweit erheblichen Widerstand. Erst vergangene Woche verabschiedeten Delegationen aus 29 Ländern am Mittwoch einen Katalog mit Gegenmaßnahmen, sollten befürchtete Gebühren in Millionenhöhe nicht gekippt werden.
Heftiger Widerstand kommt seit Monaten auch aus China. Die EU-Kommission in Brüssel will aber nicht einlenken. Die deutsche Luftfahrt warnt vor schweren Wettbewerbsverzerrungen.
© dpa-AFX | Abb.: Airbus S.A.S. | 01.03.2012 14:41
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Beitrag vom 02.03.2012 - 10:04 Uhr
China ist so groß, daß es nun vielleicht alles unterbinden kann, was dem Land z. Z. nicht in den Kramm paßt...
Das kann heißen, daß morgen China eine Steuer eingeführt, die im wesentlichen ausländische Unternehmen betrifft. Merkel hat bereits - wohl vergeblich - eine Gleichbehandung von in- und ausländischen Investoren gefordert.
Auch wenn diese Steuer wohl nur dem Brüsseler Selbstbedienungsladen dient, die Chinesen werden sich auf ihre Weise bei ihren Zuarbeitern (wie Rußland, etc.) bedanken...
Beitrag vom 02.03.2012 - 09:55 Uhr
Es war doch so sicher wie das Amen in der Kirche, dass Retourkutschen vorauszusehen waren, nicht aber von der EU.
Diese laienhafte Vorgehensweise erinnert mich gleichwohl an das Streikdilemma zwischen GdF und Fraport.
Beitrag vom 01.03.2012 - 23:56 Uhr
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Das kann heißen, daß morgen China eine Steuer eingeführt, die im wesentlichen ausländische Unternehmen betrifft. Merkel hat bereits - wohl vergeblich - eine Gleichbehandung von in- und ausländischen Investoren gefordert.
Auch wenn diese Steuer wohl nur dem Brüsseler Selbstbedienungsladen dient, die Chinesen werden sich auf ihre Weise bei ihren Zuarbeitern (wie Rußland, etc.) bedanken...
Diese laienhafte Vorgehensweise erinnert mich gleichwohl an das Streikdilemma zwischen GdF und Fraport.