Hohe Verluste
Älter als 7 Tage

Diese Lecks muss Lufthansa bei ITA schließen

ITA Airbus A350-900
ITA Airbus A350-900, © Airbus

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ROM - Lufthansa klärt letzte Details vor einem Einstieg bei ITA - und will mit Italien dabei nochmal über den finalen Preis sprechen. Der Alitalia-Nachfolger hat im ersten vollen Betriebsjahr fast eine halbe Milliarde Euro Verlust geschrieben. Lufthansa muss bei ITA einige Lecks schließen.

Beim Kaufpreis spielt Carsten Spohr seine Position als einziger Interessent aus: Der Lufthansa-Chef wollte laut Kreisen für 40 Prozent an ITA 200 Millionen Euro locker machen. Das lag bereits deutlich unter den Preisvorstellungen der Verhandlungspartner im römischen Finanzministerium.

Dort will man ITA aber unbedingt abnabeln - und das nicht nur, weil im Hintergrund die EU-Kommission Druck macht. Die Ende 2021 als Alitalia-Ersatz gegründete ITA hat im ersten vollen Betriebsjahr einiges Geld vernichtet. Trotz respektablen 1,6 Milliarden Euro Umsatz verbucht ITA 2022 486 Millionen Verlust.

ITA erklärt das mit hohen Anlaufkosten, man befinde sich schließlich noch in einer "Startup-Phase". Der Finanzbericht legt allerdings offen, worüber in der italienischen Presse seit Monaten spekuliert wird: Preiskapriolen beim Flugbenzin nach dem russischen Überfall auf die Ukraine und Währungseffekte haben ITA schwer zugesetzt.

Größere Airlines sichern solche Risiken zumindest teilweise mit Sicherungskontrakten ab, dafür hatte ITA noch keine Gelegenheit.

ITA muss schnell wachsen

Lufthansa will bei der Übernahme nicht allzu viel Zeit verstreichen lassen - noch im Sommer könnte die EU-Kommission einen Deal abzeichnen, hofft man im Frankfurter Aviation Center. ITA wird kein einfacher Sanierungsfall, zudem steht ein Wechsel von SkyTeam in die Star Alliance an. Lufthansa vertraut aber auf die Zugkraft eines sechsten Konzernhubs in Rom.

ITA soll dort vor allem auf der Langstrecke punkten - und ihre Flotte deutlich ausbauen. Lufthansa spielt laut Insidern sogar mit der Idee, wieder auf die vertraute Marke Alitalia zurückzugreifen.

Medien: Lufthansa macht den Sack zu

ITA erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 1,576 Milliarden Euro und erwartet der Mitteilung zufolge 2023 einen Anstieg der Erlöse, weil mehr Ziele angeflogen werden und sich die Flotte vergrößere. Insgesamt seien von den Italienern im vorigen Jahr auf rund 97-000 Flügen etwas mehr als zehn Millionen Passagiere befördert worden.

Die Lufthansa verhandelt seit Monaten mit dem Wirtschafts- und Finanzministerium in Rom über einen Einstieg bei der staatlichen Fluggesellschaft.

Nachdem Ende Januar eine Absichtserklärung unterschrieben worden war, stehen der deutsche Konzern und das Ministerium kurz vor einer Einigung, wie die Zeitungen "La Republica" und "Corriere della Sera" am Mittwoch berichteten. Schon in den nächsten Tagen könnte ein Vertrag unterschrieben werden.

Die Verhandlungen seien auf einem guten Weg, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Mittwoch in Brüssel. Er sei optimistisch, noch innerhalb der vereinbarten Frist bis zum 24. April zu einem Ergebnis zu kommen.

Lufthansa will aber offenbar nochmal über den Preis reden. Natürlich spielten die jüngsten Geschäftsergebnisse eine Rolle bei der Bewertung des Unternehmens, sagte Spohr im Brüssel.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 29.03.2023 07:47

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Beitrag vom 31.03.2023 - 06:03 Uhr
Knapp eine Mio. am Tag Defizit, ganz schön sportlich!

Das Jahr hat keine 486 Tage.

Das ist schon deutlich über einer Mio., da fehlt nicht soviel für 1,5 ....

"Die ITA ersetzte den Flugbetrieb der Alitalia am 15. Oktober 2021" - bis heute 530 Tage...!

Was verstehen sie an dem Begriff "ersten vollem Betriebsjahr" nicht?

Bilanzzahlen beziehen sich immer auf ein Geschäftsjahr.

Verlust 2022: 338Mio
Verlust 2021: 148Mio

Was ergibt das zusammen? Bitte nicht in Prozent antworten ;)

Nicht nur das sie % Rechnung nicht können oder verstanden haben,
lesen scheint ihnen auch schwer zu fallen.

Im Artikel hier steht klipp und klar:
"ITA hat im ersten vollen Betriebsjahr einiges Geld vernichtet. Trotz respektablen 1,6 Milliarden Euro Umsatz verbucht ITA 2022 486 Millionen Verlust"

Das erste volle Betriebsjahr 486 Millionen verlust.
Da gibt es keine 2 Interpretationen, wenn die Zahlen nicht stimmen und es sich auf den Verlust seit Gründung beläuft, dann ist der Artikel falsch.
Beitrag vom 30.03.2023 - 22:24 Uhr
und empfehle die Lektüre des GB, Seite 280ff

Da steht bspw. nicht, wie die Mitarbeiterzufriedenheit gemessen wird, wohl aber, daß das ein gewichtiges Kriterium sei. Also nach dem Essen bin ich auch immer satt, falls mich einer fragen sollte.
GB2019 Seite 93ff. Falls Sie mal nicht satt sein sollten und keiner fragt.
Beitrag vom 30.03.2023 - 20:03 Uhr
und empfehle die Lektüre des GB, Seite 280ff

Da steht bspw. nicht, wie die Mitarbeiterzufriedenheit gemessen wird, wohl aber, daß das ein gewichtiges Kriterium sei. Also nach dem Essen bin ich auch immer satt, falls mich einer fragen sollte.

Naja, wenn man hier immer liest, wie schrecklich dieser Atbeitgeber ist, wird's dafür sowieso keinen Bonus geben!


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