Weltweites Grounding empfohlen
Älter als 7 Tage

USA und Kanada erteilen Flugverbot für Boeing 737 MAX

Air Canada Boeing 737 MAX
Air Canada Boeing 737 MAX, © Air Canada

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WASHINGTON - Nach den EU-Staaten und zahlreichen anderen Ländern haben auch Kanada und die USA in Folge des Flugzeugabsturzes in Äthiopien ein Start- und Überflugverbot für Maschinen der Boeing 737-MAX-Reihe erlassen. Boeing empfiehlt einen weltweiten Flugstopp für alle 371 737 MAX.

US-Präsident Donald Trump hat ein Grounding für alle 737 MAX in den USA verfügt. Die Order gelte für den umstrittenen Flugzeugtyp ab sofort, teilte Trump am Mittwoch mit. Eine ausführliche Mitteilung der US-Luftfahrtbehörde FAA werde in Kürze folgen.

Die meisten Flugzeuge der Boeing-737-MAX-Reihe in den USA hat Southwest Airlines im Einsatz, die Fluggesellschaft verfügt über 34 Boeing 737 MAX 8. American Airlines - die größte US-Fluggesellschaft - setzt 24 Boeing 737 MAX 8 ein. Für United Airlines fliegen 14 Maschinen vom größeren Typ Boeing 737 MAX 9.

Boeing empfiehlt vorübergehendes Startverbot

Boeing spricht sich nun ebenfalls für ein vorübergehendes Startverbot für alle Flugzeuge der 737-MAX-Reihe weltweit aus. Eine entsprechende Empfehlung sei an die US-Luftfahrtbehörde FAA gegangen. Betroffen sei "die gesamte weltweite Flotte von 371 737-Max-Flugzeugen". Es handele sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. "Boeing hat weiterhin volles Vertrauen in die Sicherheit der 737 MAX."

Boeing sicherte zu, man unternehme alles, um der Ursache für den Absturz in Äthiopien und den einer baugleichen Maschine in Indonesien knapp fünf Monate zuvor auf den Grund zu gehen. Der Konzern werde alles unternehmen, dass solche Vorfälle künftig nicht mehr vorkämen.

Auch Kanada untersagt Flugbetrieb mit der Boeing 737 MAX

Zuvor hatte das kanadische Verkehrsministerium die Informationslage zum Totalverlust von ET302 neu bewertet. Es ist bedauerlich, aber Sicherheit muss ganz oben auf der Tagesordnung stehen", sagte der kanadische Transportminister Marc Garneau am Mittwoch in Ottawa. Betroffen von dem Verbot seien alle Starts und Landungen sowie Überflüge von Boeing 737 Max 8 und 9.

Die Entscheidung sei auf Grundlage von neuen Informationen gefällt worden, sagte Garneau. Experten seines Ministeriums hätten den Flugverlauf der in Äthiopien abgestürzten Boeing 737 MAX 8 mit dem einer fünf Monate zuvor in Indonesien abgestürzten baugleichen Maschine verglichen. Es gebe dabei Ähnlichkeiten. Der Minister betonte zugleich, es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme.

Kanada hatte sich bisher am Vorgehen der US-Luftfahrtaufsicht FAA orientiert, die der 737 MAX zuletzt weiterhin Flugsicherheit bescheinigte.

Mit Blick auf die USA sagte Garneau: "Wir haben sie heute Morgen darüber informiert, dass wir diese Entscheidung getroffen haben." Die US-Luftfahrtbehörde FAA hatte am Montagabend noch mitgeteilt, sie sehe weiterhin keinen Anlass für ein Startverbot. In Europa, Australien und weiten Teilen Asiens haben Luftfahrtbehörden Flugverbote für alle baugleichen Maschinen verhängt.

Air Canada gehört mit 24 Boeing 737 MAX 8 zu den derzeit größten Betreibern des Typs. Die Airline teilte mit, "voll hinter der Entscheidung" zum einstweiligen Grounding zu stehen. Der Konkurrent Westjet ist ebenfalls von dem Grounding betroffen und muss vorerst auf 13 737 MAX 8 verzichten.
© dpa, aero.de | Abb.: Air Canada, Southwest airlines | 13.03.2019 17:29

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Beitrag vom 13.03.2019 - 22:26 Uhr
Eine Frage an die Experten: das Flugverbot hat Kanada doch schon vor einiger Zeit ausgesprochen. Wie kann es sein, dass Stand 13.03.2019, hiesige Zeit 21:25 Uhr, dort laut Flightradar24 vor einer Stunde und vor zwanzig Minuten noch mal zwei WestJet 737 Max 8 gestartet sind. Und das augenscheinlich als kommerzieller Passagierflug? (WS 8989 und WS 8981). Vielen Dank für die Antworten.

Die 8000er Flüge sind positioning Flüge, auch alle Flüge aus den USA für gerade Westjet und Air Canada als positioning durch. Das ist in Europa auch erlaubt, maximal drei Sektoren.
Beitrag vom 13.03.2019 - 21:39 Uhr
Langsam sollte man sich über die Personalsituation der FAA sowie deren Unabhängigkeit Gedanken machen.
Das sieht nicht gut aus für die FAA und bestätigt meinen schon länger bestehenen Verdacht über die Unabhängigkeit ieser Institution.

Das NTSB ist unabhängig, die FAA glaube ich nicht.
Beitrag vom 13.03.2019 - 21:32 Uhr
Das sind wohl zulässige Rückflüge zur Basis? Weshalb soll man einen neuen Flugplan dann aufgeben?


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