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Aus ökonomischen wie ökologischen Gründen wolle man aufgrund der Corona-Pandemie die Passagiere auf Strecken zu den Lufthansa-Hubs gerne auf weniger Flüge bündeln, erklärte Lindemann.
Die geltende Slot-Regulierung in der Europäischen Union, nach der Airlines all ihre Start- und Landerechte zu 50 Prozent nutzen müssen, lasse jedoch zu wenig Spielraum, "um alle unnötigen Flüge zu vermeiden".
Zwar gebe es die Möglichkeit, Ausnahmen zu beantragen. "Das ist aber in der Praxis sehr kompliziert", sagte Lindemann "Tagesspiegel Background". Nötig sei die Zustimmung der Slot-Koordinatoren von Start- und Zielland. "Das funktioniert häufig nicht, weil nur ein Land die Ausnahme gewährt." Die Kriterien würden unterschiedlich ausgelegt, kritisiert Lufthansa.
Ausgangspunkt der Debatte war eine Interview-Äußerung von Lufthansa-Chef Carsten Spohr. "Wir müssen im Winter 18.000 zusätzliche, unnötige Flüge durchführen, nur um unsere Start-und-Lande-Rechte zu sichern", sagte Spohr am 23. Dezember der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
In der Öffentlichkeit war anschließend von "Leerflügen" die Rede. Zwischenzeitlich hat Lufthansa mehr als 40 Prozent der 18.000 aus Konzernsicht eigentlich vermeidbaren Flüge bereits abgeflogen, bis zum Ende der laufenden Winterperiode rechnet Lufthansa mit rund 100 überflüssigen Flügen pro Tag.
© aero.de, OTS (Tagesspiegel) | Abb.: Lufthansa | 21.01.2022 07:05
Kommentare (4) Zur Startseite
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Gerade wenn man bedenkt, dass Slots keinen normalen Handelrichtlinien, alo keinem "Markt" unterliegen, sondern durch diese Slotregeln zentral vergeben/verteilt werden und für die Airlines kostenfrei sind.
Eine Airline kann mit strategischer Besetzung von Slots also u.A. relativ billig die Konkurrenz behindern.
Die Slotregeln sind also eine Art, ein Monopol (Zugriffzeitraum auf Flughafen-Ressourcen) zu verwalten.
Andersrum ist jeder vergebene Slot, der nicht beflogen wird, ein Verlust für den Flughafen, dem die Gebühren für diesen Slot entgehen.
Eine andere mögliche Art der Monopolkontrolle wäre zB Slots ähnlich wie Mobilfunkfrequenzen für jeden einzelnen Flugplan neu zu versteigern.
Alternativ könnte man auch für an eine Airline vergebene aber nicht beflogene Slots Unused-Gebühren erheben.
Der ADV hat da recht interessantes Positionspapier zu dem Thema:
https://www.adv.aero/wp-content/uploads/2015/12/ADV-Positionspapier-Revision-der-EU-Slot-Verordnung-30.04.2020.pdf
Wo sind denn die ewig weltverbessernde Grüne im Europarlament? Es wäre doch deren Aufgabe diesen Irrsinn zu stoppen, dto Habeck und Adjudantin.
Und da haben wir gleich wieder die Stammtischschwātzer mit Anti EU Parolen. Das Slots genutzt werden müssen ist unter Wettbewerbsaspekten sehr sinnvoll. Das kommt den Bürgern und Unternehmen zu Gute. Wie im Artikel von der Lufthansa beklagt, sind es die nationalen Luftfahrtkoordinatoren, die sich mit den Ausnahmen schwer tun. Also sollten Sie vielleicht die Kleinstaatler und die Protektionisten beschimpfen und eine stärkere Rolle Europas fordern!
Wie weit die Lufthansa im einzelnen Recht hat oder hier vielleicht auch etwas laut schimpft um einen Sündenbock zu finden, kann man sicher nicht mal schnell herausfinden, sondern muß man genau untersuchen. Das EU Parlament at dazu schon Ausscußsitzungen anberaumt.
Wo sind denn die ewig weltverbessernde Grüne im Europarlament? Es wäre doch deren Aufgabe diesen Irrsinn zu stoppen, dto Habeck und Adjudantin.