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Lufthansa hat ihre Anleger am Sonntagabend mit einer Gewinnwarnung geschockt. Die Kranich-Aktie gab zum Auftakt der neuen Handelswoche um rund zwölf Prozent nach. Neben hohem Preisdruck im Europaverkehr kämpft der Konzern mit Absatzproblemen in der Luftfracht.
"Lufthansa Cargo hat auf die schwächere Nachfrage insbesondere auf den Strecken zwischen Europa und Asien reagiert und seit Anfang Juni drei MD-11F-Frachter aus dem Flugprogramm genommen", teilte Lufthansa mit.
Analyst Daniel Roeska von Bernstein Research fürchtet, dass mit der Gewinnwarnung das kurzfristige Vertrauen der Investoren verloren geht. Angesichts der vielen Probleme dürfte es Lufthansa-Chef Carsten Spohr schwerfallen, bei dem anstehenden Kapitalmarkttag in der kommenden Woche die Gunst der Anleger wieder schnell zu gewinnen.
Auch RBC-Experte Damian Brewer geht davon aus, dass der Aktienkurs weiter sinken dürfte. Es sei erstaunlich, dass die Lufthansa immer noch über die Verteidigung von Marktanteilen rede, obwohl zunehmend erkennbar werde, dass sie dafür weder die Kostenbasis noch den Produkt-Preis-Mix habe, ohne Aktionärswerte zu vernichten.
Kurzfristig könnten Investoren das Vertrauen in die Strategie des Konzerns verlieren, was den Aktienkurs vorübergehend bis auf rund 12 Euro nach unten ziehen könnte. Damit würde die Lufthansa - wie schon im Jahr 2011 - nur noch mit etwa der Hälfte des Nettoinventarwerts bewertet.
© dpa-AFX, aero.de | 17.06.2019 11:13
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