Carsten Spohr
Älter als 7 Tage

Lufthansa will mehr kleinere Flugzeuge

Carsten Spohr
Carsten Spohr, © Lufthansa

Verwandte Themen

FRANKFURT - Lufthansa-Chef Carsten Spohr erwartet weiterhin keine schnelle Erholung des Luftverkehrs in der Corona-Krise - und passt die Flottenstrategie an. Lufthansa verhandelt mit Airbus und Boeing über Änderungen bestehender Aufträge in kleinere Langstrecken-Flugzeuge.

Bislang sei keine Entspannung zu spüren, stattdessen gebe es zusätzliche Reisebeschränkungen, sagte der Manager am Montag in einem Online-Gespräch der London School of Economics.

In den kommenden Wochen werde es daher sehr schwache Passagierzahlen geben und auch ab dem Sommer rechne er nur mit 40 bis 60 Prozent des Vorkrisen-Niveaus. Allein diese Spanne bedeute für sein Unternehmen eine große operative Herausforderung bei der Einsatzplanung für Personal und Jets.

Unterdessen versucht Lufthansa einen Teil der Flugzeugbestellungen bei Boeing und Airbus auf kleinere Langstrecken-Typen umzuschreiben. Die Hersteller schienen mit Blick auf die Aufträge gesprächsbereit, sagte Spohr.

Lufthansa hat 41 Airbus A350-900, 20 Boeing 787 und 20 777-9 bestellt. Boeing hat die Auslieferung der ersten 777X jüngst ohnehin auf Ende des Jahres 2023 verschoben, möglicherweise wird Lufthansa Teile des Auftrags auf die 787 ändern. Airbus bietet unterhalb der A350 im Langstreckensegment die A330neo und die A321LR und A321XLR an.

"Wir entfernen aktuell viele größere Vierstrahler aus unserer Flotte und das zieht einen Bedarf nach kleineren Langstreckenjets nach sich", sagte Spohr. Lufthansa spreche zudem mit Embraer über neue Regionaljets.

Mehr Tests vor Abflug

Spohr sprach sich erneut für den stärkeren Einsatz von Corona-Tests vor Flugantritt aus. Es fehle aber weiterhin an behördlichen Vorschriften, während sich Lufthansa auf den Testeinsatz vorbereitet habe. Weltweit werde sich die Auffassung durchsetzen, dass Flugpassagiere entweder geimpft oder getestet sein müssten.

Der staatlich gestützte Lufthansa-Konzern wird nach Spohrs Worten die Krise nutzen, um sich nachhaltiger aufzustellen und seine Stellung in den Top-5-Airlines der Welt zu halten. Die Flotte werde von rund 800 auf 650 Flugzeuge schrumpfen.

In den entwickelten Märkten wie Europa und den USA werde es wahrscheinlich fünf Jahre dauern, bis das Passagierniveau des Rekordjahres 2019 mit sehr viel mehr touristischen Kunden wieder erreicht werden könne. Möglicherweise werde man im Bereich der Geschäftsreisen nie wieder das alte Niveau erreichen und in der Folge die Business Class verkleinern.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 15.02.2021 18:43

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 16.02.2021 - 17:56 Uhr
@fliegerschmunz
So wird es kommen, und auch LH wird sich nach dem 321XLR die Finger lecken.

Naja, für ein paar dünne Strecken vielleicht, aber ansonsten braucht LH viel Fracht. Das geeignetere Muster wäre in dem Fall der A338. Für den würde Airbus sicherlich auch gute Angebote machen ;)
Beitrag vom 16.02.2021 - 17:54 Uhr
Ist das TR zwischen A220 und A320 nicht gleich? Zumindest war das mal angestrebt

Nö, Airbus hat gesagt, dass sie das in Zukunft angleichen wollten, aber das ist bisher noch nicht passiert. Ich würde mal spekulieren, dass man es beim A220-500 machen würde.

Oder halt bei nem eventuellen A322 ...

Dieser Beitrag wurde am 16.02.2021 17:55 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 16.02.2021 - 17:53 Uhr
@Burntime

Von der A380 hat man auch nur 14 Stück gehabt, und ist runter auf 12.

Ja und jeder hat gesagt, dass sich so ne kleine Teilflotte nicht rentiert.


Die Frage ist, wie der Markt sich entwickelt. Ich sehe, wie oben gesagt das Problem, dass die 777x bei Boeing schon anbezahlt sind - da wird Boeing wenig Lust haben, da etwas groß zu ändern.

Wird Boeing aber müssen. Denn sie können den zugesicherten Auslieferungstermin nicht halten. Die ersten Flieger sind deshalb das kleinere Problem, die muss man wegen Vertrags-Nichterfüllung nicht abnehmen. Problem sind eher die 779, die nach 2024 kommen sollten. Die müsste man dann halt in 787 ändern.

Swiss und LH haben noch gut 75 offene Bestellungen beim A320/A321. Ich bezweifle, dass man bei einem geschrumpften Markt so viele benötigt.
Ja, ein paar 10-20 XLR vielleicht, aber das wars dann auch.

Dieser Beitrag wurde am 16.02.2021 17:57 Uhr bearbeitet.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden